Eigentlich ist es ein klassisches Gruselheft-Szenario: In einem Dorf in England haben sich Hexen versammelt, um ein Dorf anzugreifen. In diesem Dorf wütete vor Jahrhunderten der sogenannte Hexenwürger, der viele unschuldige Frauen folterte und anschließend im Moor versenkte.
Diese alte Geschichte kommt in neuer Zeit zum Vorschein. Nur John Sinclair kann die paar Menschen im Dorf von einem fürchterlichen Ende bewahren ...
Das ist im Prinzip der Hintergrund für »Wikkas Rache«, das Hörspiel mit der Nummer 102 aus der Reihe der »John Sinclair«-Hörspiele. Der zugrunde liegende Roman wurde bereits 1983 als Heft veröffentlicht – die moderne Aufmachung als Hörspiel ist sehr gut gemacht.
Allerdings sind mir die modernen Aspekte zu realitätsnah; das wirkt mir zu sadistisch und brutal. Das Foltern und Quälen einer jungen Frau, die für Scotland Yard tätig ist und John Sinclair kennt, zieht sich durch das halbe Hörspiel; ihr Schreien und Wimmern sind nur schwer auszuhalten. In solchen Fällen frage ich mich schon, ob das in der Ausführlichkeit wirklich nötig ist und ob »der Markt« so etwas tatsächlich verlangt.
Dabei ist die Geschichte bei aller Trivialität sogar spannend. Mit der sogenannten Zeitmagie, deren Hintergrund natürlich nicht erklärt wird, können die Hexen und auch das weibliche Opfer zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart wechseln; es gibt Moorleichen und Zaubersprüche – akustisch wird einiges geboten.
Na ja, die Brutalität muss ich wohl akzeptieren; vielleicht bin ich zu weicheierig geworden ...
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