Das diesjährige Sommerfest im P 8, dem subkulturellen Zentrum in der Nordstadt von Karlsruhe, begann am Samstag, 14. September 2019, schon am Nachmittag. Ich verpasste aber die ersten Bands, weil ich erst gegen 21 Uhr auf dem Gelände eintraf. Die Veranstalter hatten einen schmucklosen und langweilig wirkenden Parkplatz in ein Open-Air-Gelände verwandelt, auf dem sich rund 500 Leute versammelt hatten.
Als ankam, standen Mal Élevé auf der Bühne: ein HipHopper, dessen Musik auch Einflüsse von Reggae und Ska hat, der bei manchen Stücken von einer Sängerin unterstützt wurde und der in drei Sprachen sang, nicht nur in deutsch, sondern auch in französisch und einer Sprache, die ich nicht zuordnen konnte. (Bekannt war er durch Irie Revoltés geworden, bei denen er früher gesungen hatte.)
Musikalisch ist das nicht unbedingt mein Ding, die Stimmung war aber klasse. Die Leute tanzten begeistert, das Publikum skandierte die politischen Aussagen mit, in denen es gegen Nazis, für Seenotrettung und generell um mehr Menschlichkeit ging. Politische Musik also, die aber vor allem zum Tanzen anregte – auch gut.
Später ging es im Inneren des Gebäues weiter. (Kurz nach 22 Uhr war eh schon die Polizei vor dem Gelände gestanden.) Es standen die drei Männer von The Incredible Herrengedeck aus Berlin auf der Bühne – siehe auch das Foto –, die eine spaßige Musik mit Wandergitarren und Bass machten, die sie selbst als Chansonpunk bezeichneten. Textlich mit viel Ironie, aber durchaus auch mit ernsthaften Themen: zum Weltuntergang oder zu Konflikten mit der Staatsgewalt.
Den bollernden Abschluss bildete War With The Newts aus Berlin: drei langhaarige Männer, die eine räudig-derbe Hardcore-Mischung spielten, die schwer nach den späten 80er-Jahren klang, die mit viel Energie auf der Bühne präsentiert wurde und deren Texte nicht hundertprozentig ernstzunehmen waren. (Nannte man so etwas früher FunCore? Ich hab's vergessen.)
Als der Disco-Betrieb einsetzte, verpasste ich den Absprung. So stand ich noch stundenlang an der Theke oder saß im Außenbereich herum, trank Bier und redete mit Leuten. Entsprechend spät wurde es – nach einem gelungenen Sommerfest!
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