Waldulm ist eine Gemeinde in der Ortenau, die ich aus meiner Kindheit noch kenne. Es gehörte zu den guten Traditionen in unserer Familie, im Frühjahr »über den Berg« zu fahren, sprich, wir fuhren aus dem immer noch verschneiten und kalten Freudenstadt hinüber »ins Badische«, wo es schon hell und sonnig war, wo die ersten Blüten zu sehen waren.
Dort gingen wir spazieren und machten all die Dinge, die man als Kind mag und als Teenager hasst: Kaffee trinken mit Verwandten, auf irgendwelchen Bänken herumsitzen und tratschen, Blumen pflücken und dergleichen. Unter anderem waren wir gelegentlich in einer kleinen Gemeinde namens Waldulm, die sehr schön zwischen Weinbergen, Obstbaumwiesen und Schwarzwaldbergen liegt; das fand ich als Kind schon ziemlich toll.
Dieser Tage verschlug es mich – mehr aus Zufall – mal wieder nach Waldulm. Ich hoffte, einige Dinge wiederzuerkennen, vielleicht sogar das Lokal, in dem ich mit meinen Eltern und meiner Schwester einige Male gegessen hatte.
Aber mein Hirn hatte andere Bilder abgespeichert, die ich nicht mehr mit der Realität abgleichen konnte. Es waren nun mal doch einige Jahrzehnte vergangen. Ich erkannte nichts wieder, alles war so anders, dass ich kein einziges Gebäude mit meiner Erinnerung vergleichen konnte.
Bevor ich frustriert sein konnte, kehrten wir spontan ein. Eine schöne Terrasse machte neugierig, und als wir dort saßen, fand ich sie noch schöner. Bei einem Glas Weißwein aus Kappelrodeck hatten wir einen herrlichen Blick auf die Weinberg, die sich rings um uns erhoben. Wir waren im »Rebstock« gelandet, wo wir im Verlauf der nächsten Stunden sehr lecker aßen und ebenfalls sehr gut tranken – als Autofahrer musste ich mich leider sehr einbremsen.
Das Restaurant verfügt über einen beeindruckenden Weinkeller, die Liste der angebotenen Weine ist sehr lang. Und das Essen ist auf einem Niveau, das ich in einem Dorf wie Waldulm nicht erwartet hätte. Bis hin zu den Desserts war ich von dem Angebot sehr begeistert. Da werde ich sicher bald wieder tafeln!
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