Es war ein ungemütlicher Abend, kühler Regen fiel vom Himmel. Ich steuerte mein Rad in die Nordstadt von Karlsruhe, wurde dabei leicht nass und war sehr froh, als ich das P8 erreichte. Es war nicht gerade voll, aber einige Dutzend Leute hatten sich an diesem Abend eingefunden – trotz diverser »Konkurrenz« an anderen Veranstaltungsorten der Stadt.
Die erste Band hatte ich bereits verpasst. Auf der Bühne standen und saßen From 7 To 7 aus Frankfurt, wenn ich mich recht entsinne. Die Band nennt ihre Musik selbst »Acoustic Kitchen Sound«.
Im Prinzip nehmen Leute aus der Punk-Szene allerlei Klassiker der amerikanischen Folk- und Country-Szene, die sie mit Banjo und Mandoline, Akustik-Gitarre und Mundharmonika neu arrangieren; dazu kommen eigene Stücke. Der Sound, der dabei entstand, kam bei mir sehr munter und positiv an, das Publikum blieb in seinen Reaktionen noch eher verhalten.
(Ich musste mich erst mit einigen Bieren warmtrinken. Immer eine gute Ausrede bei schlechtem Wetter …)
Als TV Smith auf die Bühne kletterte, blieb die Stimmung anfangs noch recht ruhig, steigerte sich aber schnell. Er spielte viele alte Stücke, auch aus den Adverts-Zeiten, aber auch von den aktuellen Platten. Es wurde fleißig applaudiert, einige Leute tanzten, und die Stimmung wurde von Stück zu Stück besser. TV Smith, der seine Ansagen in britisch eingefärbtem Deutsch machte, freute sich sichtlich und grinste über das ganze Gesicht. Am Ende spielte er noch eine Zugabe.
Ich bin echt ein Fan des Sängers. Nicht wegen der alten Zeiten, die sind ja gut vierzig Jahre her, sondern wegen seiner kämpferischen Einstellung, die er sich bewahrt hat und die er auf der Bühne zum Ausdruck bringt. Das ist mehr als respektabel.
Nach dem Konzert kaufte ich mir noch die aktuelle Langspielplatte des Sängers und einen aktuellen Gedichtsband, den es jetzt von ihm gibt. Ob das bei meinem miesen Englisch eine gute Idee war, wird sich noch herausstellen. Und als ich mit dem Rad heimfuhr, regnete es nicht mehr – ein gelungener Abend also!
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