Als Autor von international erfolgreichen Thrillern wurde Stieg Larsson bekannt. Sein früher Tod sorgte zudem dafür, dass sich um diesen Autor mittlerweile immer mehr Mythen ranken. Immerhin wissen die meisten Leute auch, dass er sich politisch engagierte und beispielsweise in der Antifa aktiv war.
Was aber kaum jemandem bekannt ist – ich wusste ebenfalls nichts davon –, ist die Tatsache, dass Stieg Larsson jahrelang sehr aktiv in der schwedischen Science-Fiction-Szene war. Er schrieb für Fanzines, er gab Fanzines heraus, er war im Vorstand von Vereinen. Am Ende der 70er-Jahre zog er sich vom Fandom zurück, ab 1980 war er »gafia«, wie man das früher nannte.
Das weiß ich alles, nachdem ich die Ausgabe 34 des Fanzines »CounterClock« gelesen habe. Herausgegeben wird das Fanzine von Wolf von Witting, den ich seit den frühen 80er-Jahren vom Namen her kenne und irgendwann auch persönlich kennenlernte. Der schwedische Fan lebt in Italien und schreibt auf Englisch, hat zudem jahrelang eine deutschsprachige Science-Fiction-Serie gelesen, für die ich heute arbeite – das ist alles sehr international.
Und sein Fanzine ist eine wunderbare Präsentation der internationalen Fan-Szene. Meine liebste Heftromanserie wird erwähnt – Wolf gab 1979/1980 eine PERRY RHODAN-Verarsche in deutscher Sprache heraus –, es gibt Blicke auf Cons und Fans aus aller Welt, dazu Leserbriefe und vieles anderes mehr.
Sehr schön an diesem bunten Paket an Informationen und Erinnerungen – alles in englischer Sprache! – ist ohnehin der Preis: »CounterClock« ist kostenlos, man kann es sich über die Internet-Seite »efanzines« als PDF herunterladen. Ein lohnenswertes Fanzine, wie ich finde!
Ich erinnere mich gut an einen langen Abend (mit einigen Getränken), den ich auf einem der letzten DortCons mit Wolf von Witting verbrachte. Ein echtes Urgestein des Fandom und ein unerschöpflicher Quell endloser Verzällches ...
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