Im deutschsprachigen Raum ist der Aufstand der Pariser Kommune kein sonderlich wichtiges Thema. Ich erinnere mich nicht daran, das Thema jemals im Mainstream der großen Medien gesehen zu haben, kenne das Thema nur aus Büchern oder seltenen Artikeln in eher links stehenden Zeitschriften. In Frankreich ist das ein anderes Thema.
In drei Alben nimmt sich der französische Comic-Autor Wilfrid Lupano – unter anderem bekannt durch seine »Alten Knacker« – des Themas an. Er erzählt vom Aufstand der Bürger, von den Kämpfen auf den Barrikaden. Doch er zeigt diese Kämpfe aus der Sicht der Frauen. Allein schon aus diesem Grund ist die Trilogie »Auf die Barrikaden!« besonders eindrucksvoll.
Der erste Band trägt den Titel »Der Aufstand der Frauen« und stellt eine russische Revolutionärin ins Zentrum der Geschichte. Die junge Frau möchte aktiv am Kampf teilnehmen, nicht nur den Männern das Essen bringen. Sie ist klug und attraktiv, und sie bringt mit ihrem forschen Vorgehen nicht nur die Revolutionäre, sondern auch die Kräfte der Reaktion durcheinander.
Lupano erzählt seine Geschichte mit politischem Interesse, aber auch mit Witz. Als Leser kann man immer wieder schmunzeln, trotz der dramatischen Geschehnisse, die ja – wie man aus der Geschichte wissen kann – mit einer Niederlage für die Revolution enden. Seine Heldin ist tatkräftig und unglaublich mutig, man wünscht ihr als Leser jeglichen Erfolg.
Unterstützt wird die Geschichte durch die starken Bilder, die Anthony Jean beisteuert. Sie schwanken zwischen knallhartem Realismus und augenzwinkerndem Humor, setzen die Situation im belagerten Paris des Jahres 1871 eindrucksvoll in Szene.
Mit »Der Aufstand der Frauen« ist den beiden Comic-Kreativen ein Comic-Album gelungen, das feministischen Elan mit einer packenden Handlung und einer tollen Grafik verbindet, eine mitreißende Geschichte, die historische Elemente mit originellen Dialogen präsentiert. Meine absolute Empfehlung an dieser Stelle! (Checkt die Leseprobe auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages!)
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