Wie kritisch kann ich zu der Szene sein, der ich mich jahre- und jahrzehntelang verbunden fühlte? Das frage ich mich immer wieder, wenn ich meine Fortsetzungsgeschichte für das OX-Fanzine schreibe. In der aktuellen Ausgabe 140 bin ich mit der fünfzehnten Fortsetzung meines Romans »Der gute Geist des Rock'n'Roll« vertreten.
Wieder einmal verarbeite ich biografische Elemente, wie ich das seit Anfang meiner »Peter Pank«-Romane mache. In diesem Fall geht's um Konfrontationen mit der eigenen Szene, die mir in den 90er-Jahren häufig unterliefen: Wenn die politischen Punks zu politisch waren, konnte ich damit nicht viel anfangen. Und mit den »verasselten« Straßenpunks hatte ich meiner Ansicht auch nichts gemein.
(Die Folge war ja, dass wir uns als »Disco Punx Karlsruhe« verstanden. Aber das ist eine ganz andere Geschichte, die mit meinem Roman nichts zu tun hat.)
In diesem Roman kommt das zum Tragen. Die aktuelle Folge spielt im Sommer 1996 – wie der gesamte Roman – und vor dem Eingang eines besetzten Hauses. Der häufig betrunkene Held möchte das tun, was er gern tut: ein Bier trinken, vielleicht auch mehr. Dass aus dem Keller irgendwelcher Elektro-Krach dröhnt, interessiert da viel weniger. Aber vielleicht interessiert die Leser heute, wie unsereins solche Konfrontationen vor über zwanzig Jahren empfunden hat …
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