Ich gehöre zu den Leuten, die von den beeindruckenden Produktionen des Cirque du Soleil fasziniert sind. In ihnen vereinen sich meist Akrobatik mit Clowns, wuchtige Musik mit viel Show, dazu eine Prise Phantastik mit einer tüchtigen Dosis Moral. Und weil derzeit die Show »Totem« in Zürich gastierte, besorgten wir uns relativ spontan recht gute Karten und fuhren in die Metropole im Zentrum der Schweiz.
Es fällt mir schwer, die Veranstaltung in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Es beginnt mit einem riesigen Schildkrötenpanzer, der auf der Bühne liegt – dieser verwandelt sich in ein Stangengerüst, auf dem Menschen ihre akrobatischen Übungen zeigen. Dann wird der Panzer mitsamt des Gestänges nach oben gezogen, die Bühne wird frei, und eine ununterbrochen Abfolge von Akrobatik kommt, immer wieder unterbrochen von Clowns, die allerlei Auftritte hinlegen.
Bei dem, was die Akrobaten auf der Bühne zeigten, stockte mir nicht nur einmal der Atem. Was die Leute an den Ringen oder am Trapez boten, war unfassbar; wenn sie mit einem Diabolo jonglierten oder eine Nummer mit Rollschuhen zeigten, verblüffte mich das. Zum Einsatz kamen zudem meterhohe Einräder und elastische »Balken«, auf denen gesprungen wurde.
Die Musik und die Lichteinblendungen waren exakt darauf eingestellt; die gesamte Aufführung stand unter einer Choreografie, bei der ich mir nicht einmal vorstellen kann, wieviel Arbeit sie gekostet hat. Dass das Ganze im Prinzip auch noch eine Geschichte ist, die mit den Amphibien beginnt und den Astronauten endet, die ein wenig mit der Evolution spielt – das alles passt dann gut zusammen.
Ich staunte, ich jubelte, ich starrte gespannt auf die Darbietungen, und ich lachte schallend: Der Cirque du Soleil schaffte es mit »Totem«, mich über die komplette Dauer zu fesseln und zu faszinieren. Preiswert war der Abend nicht (auch deshalb, weil ein Becher Bier unglaubliche acht Franken kostete), aber ich bereute keinen Cent, den ich hierfür ausgegeben hatte.
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