Warum es mich im September 1999 juckte, ein neues Fanzine zu starten, weiß ich gar nicht mehr. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich seit einigen Jahren als Redakteur für die größte Science-Fiction-Serie der Welt; dass ich mal als Fan angefangen hatte, war mir schon fast selbst entfallen. Also entschloss ich mich, mit dem »Sabberheinz« ein ganz neues Fanzine zu starten.
In der ersten Ausgabe äußerte ich mich recht klar dazu: »Wenn mich eines in den letzten Jahren an der deutschen Science-Fiction-Szene, dem sogenannten Fandom, immer mehr geärgert hat, dann war es die Abwesenheit klarer Aussagen und klarer Meinungsbilder. Konkret: Es fehlen die ›echten‹ Egozines, in denen ein Fan klar Stellung bezieht zu Themen, die ihn ganz persönlich betreffen.«
Heute ist klar, warum es immer weniger Fanzines gibt. Wer sich im Smartphone-Zeitalter zu einem Thema äußern möchte, stellt seine Ansichten in einen Blog oder eben gleich in ein Soziales Netzwerk. Wenn der Text oder das Bild dann mal bei Facebook und Konsorten stehen, werden sie vielleicht auch gefunden.
Ein Fanzine musste gedruckt und verbreitet werden. Das hatte ich mit dem »Sabberheinz« auch vor. Ich strebte keine hohe Auflage an, sondern ich wollte mich mitteilen.
Meine Agenda dazu war klar: Ich wollte über jene Themen schreiben, die mich interessierten: »aus den Gebieten Science Fiction, Fantasy und Horror, gemischt aus Literatur, Comics und anderen Medien«. Noch konkreter: »Das hier soll also ein richtiges SF-Egozine geben. Whow. Eines von denen, die es in den 80er Jahren zuhauf und in den 90er Jahren nur noch selten gab.« Das Layout war mir dabei völlig egal.
Was bot dann die erste »Sabberheinz«-Ausgabe? Ich schrieb über den anstehhenden PentaCon, lästerte über die Serie »T.N.T. Smith« und äußerte meine Meinung zu dem Film »Matrix«. In recht sarkastischer Weise kritisierte ich den einen oder anderen Science-Fiction-Fan für seine Aktivitäten – das entsprach guter Egozine-Tradition, aber ich würde das heute nicht mehr tun.
Der »Sabberheinz« war ein Fanzine nach meinem Geschmack: Es ging um meine Hobbys, die ich leider irgendwann zu meinem Beruf gemacht hatte, und ich konnte meine Meinung äußern. Heute mache ich das in meinem Blog ... na immerhin!
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