Der Bus hielt an, der Busfahrer stieg aus. Ich war bereits wieder im Halbschlaf an diesem frühen Morgen. Wir hatten früh aufstehen müssen, um den Sammeltransport zum Flughafen zu erwischen, und der Bus steuerte alle paar Minuten ein anderes Hotel an, um dort zwei oder drei Reisende aufzunehmen. Das konnte also dauern, und in solchen Fällen hatte es sich als sinnvoll erwiesen, einfach ein wenig zu schlafen.
Ein Paar in luftiger Sommerkleidung kam aus dem Hotel, gefolgt von zwei Kindern und dem Busfahrer, der eine Liste in der Hand trug, auf die er irgendwas notierte. Sie setzten sich in die Reihe vor uns, die Mutter mit dem Jungen auf die linke, der Vater mit dem Mädchen auf die rechte Seite. Die Kinder waren ziemlich aufgekratzt und quasselten; die Mutter ging mit kurzen Worten darauf ein, während der Vater still zum Fenster hinaussah.
Es waren Engländer, und ihr Dialekt war für mich schwer verständlich. Das war mir recht: Je weniger ich verstand, desto besser konnte ich schlafen. Und je tiefer ich schlief, desto weniger bekam ich von der langweiligen Fahrt mit.
Der Bus fuhr an, eierte durch kurvige Nebenstraßen, holperte über eine »speed bump« und kam langsam in Richtung Hauptstraße. Der Junge vor mir begann zu husten, es klang nicht gesund. Obwohl ich nicht wollte, hörte ich zu. Die Mutter versuchte ihn zu beruhigen, es wurde nicht besser. Sie holte Servietten aus ihrer Handtasche.
Es half nichts: Das Husten ging in einen Würgereiz über, dann erbrach sich der Junge. Das Mädchen fühlte sich dadurch offenbar beeinflusst und begann ebenfalls zu kotzen. Der Geruch vom Pommes frites, die noch nicht lang im Magen gelegen hatten, verbreitete sich durch die vorderen Reihen des Busses, und die Geräusche machten keinen richtig positiven Eindruck.
Na super!, dachte ich. Wieso müssen die Kinder schon zum Frühstück Pommes essen, wenn der Magen es schon nicht verträgt?
Den Rest der Fahrt verbrachte ich mit geschlossenen Augen. Schlafen konnte ich nichts, ich roch zudem die Pommes und hörte die Brechgeräusche. Als wir am Flughafen eintrafen, war ich hellwach und in besonders guter Stimmung …
Moshi moshi, Klaus.
AntwortenLöschenHier wird wohl die üble Reisekrankheit ein Zepter geschwungen haben. Die Bustour war offensichtlich ein ziemliches hin&her, auf&ab; dazu noch eine butterweiche Federung & Du hast das Äquivalent zum Seegang.
Wegen der Pommes...die Engländer bevorzugen ja die herzhaft,fettige Variante eines Frühstücks... :-)
bonté