Seit Anfang der 80er-Jahre bin ich ein Mitglied in der Gesellschaft für bedrohte Völker; mein Interesse wurde damals durch das Thema Indianer geweckt, das mich als Jugendlichen sehr faszinierte. Ich war in all den Jahren und Jahrzehnten ein passives Mitglied, zahlte brav meinen Beitrag, las die Zeitschriften, beteiligte mich an Unterschriftenaktionen und spendete gelegentlich, machte aber sonst nichts.
Aber vielleicht sollte ich, so denke ich, ab und zu in meinem Blog auf die Zeitschriften und Artikel der Organisation hinweisen. Das Heft »Pogrom« oder auch »bedrohte Völker« ist immer wieder eine informative Lektüre, wenngleich ich es seit vielen Jahren nicht mehr schaffe, eine Ausgabe komplett oder gar zeitnah zu lesen. So kam ich erst dieser Tage dazu, meine Lektüre der Ausgabe 303 zu beenden, die Ende 2017 erschienen ist.
Sie hat ein positives Thema, das in diesen Zeiten wichtiger als je ist: »Wir halten zusammen!« – im Innern finden sich also nicht nur kritische Berichte oder Artikel, die einen zu Tränen rühren (etwa zur Situation der Rohingya), sondern eben auch positive Beiträge. Es wird gezeigt, dass Juden und Muslime zusammenarbeiten, um gemeinsam etwas gegen rassistische Umtriebe zu tun.
Ein Dorf in Bosnien wird porträtiert, dessen Bewohner trotz der kriegerischen Vergangenheit und unterschiedlicher Volksgruppen gut zusammenarbeiten. Und es wird geschildert, wie in Ruanda oder in der Zentralafrikanischen Republik nach Krieg, Massenmord und Verfolgung neue Anfänge gesucht werden.
Vielleicht sollten mehr Leute solche Hefte lesen, vielleicht wären sie auch für Politiker eine wichtige Lektüre. Ich bereue es auf jeden Fall nicht, in der Organisation zu sein, brav meinen Beitrag zu bezahlen und die Zeitschriften zu lesen.
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