25 April 2018

Ein knallharter Thriller, der in Berlin spielt

Den Autor kannte ich unter seinem bürgerlichen Namen schon länger; Martin Krist kommt ursprünglich aus der Fantasy- und Horror-Szene. Weil ich wusste, dass er auf Thriller »umgesattelt« war, interessierte mich sehr, wie er so ein Thema angehen würde. Sein Roman »Drecksspiel« ist knallhart – so viel kann ich bereits verraten –, und ich fand ihn unglaublich spannend.

Die Handlung spielt in Berlin. Die Hauptpersonen sind unter anderem ein korrupter Polizist, ein Ermittler mit düsterer Vergangenheit und eine junge Frau, die zum Opfer eines skrupellosen Entführers wird. Weitere Personen tragen den Roman. Anfangs weiß der Leser nicht, wie die einzelnen Handlungsfäden zusammenhängen, doch das Dickicht aus Beziehungen und Verbindungen spitzt sich im Verlauf der Handlung immer weiter zu.

Vor allem die Figur des Ermittlers David Gross gefiel mir. Man erfährt wenig über ihn und seine Vorgeschichte, es ist aber klar, dass er düstere Geheimnisse hat. Sein aktueller Auftrag gilt einer Entführung: Er soll eine junge Frau finden, die verschwunden ist. Recht schnell merkt er, dass einige Informationen nicht zusammenpassen, und viele Beteiligte ihr eigenes Spiel betreiben.

Die zweite Figur, die ich spannend fand, ist der korrupte Polizist Toni. Er treibt sich viel zu gern im »Milieu« herum, nimmt Drogen und hat eine Prostituierte als Freundin. Wegen seiner Verbindungen zum organisierten Verbrechen gerät er immer tiefer in einen Sumpf aus Gewalt und Schrecken.

Völlig unschuldig ist Hannah, eine weitere junge Frau. Sie wird mitsamt ihrem kleinen Kind von einem Unbekannten festgehalten und weiß, dass sie praktisch keine Chance hat. Doch verbissen nimmt sie den Kampf um ihr Leben und das ihrer Tochter auf.

Der Autor wechselt ständig die Perspektiven – das aber stets klar und eindeutig, spannend und nachvollziehbar. Als Leser fiebert man auf allen Handlungsebenen mit, lebt und leidet mit den Figuren, findet sogar irgendwann den herzlich unsympathischen Polizisten ganz okay und hofft, dass er seine Ziele erreichen kann.

Schnelle Dialoge, die auf den Punkt kommen, hektische Action mit ebenso schnellen Blickwechseln: »Drecksspiel« ist ein rasanter Roman, der mich nicht mehr losließ. Ich wollte ständig wissen, wie es weitergeht, wollte den Figuren auf ihrem Weg durch das nächtliche Berlin folgen, wollte erfahren, wie die unterschiedlichen Figuren und Entführungen zusammenhängen und – was zum Teufel! – der Pate des organisierten Verbrechens mit allem zu tun hat.

Der Roman packt, ich empfehle ihn allen, die spannende und auch mal krasse Thriller mögen. Das Taschenbuch gibt’s noch im Handel, obwohl es 2013 erschienen ist – ist das E-Book sowieso. Wer mehr wissen will, kann sich ja auch die Website des Schriftstellers anschauen ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Leider ist es auch in diesem Blog nötig geworden, Kommentare vorher zu »filtern« und sie erst danach freizuschalten. Ich bedauere das sehr, möchte diese »Sicherungsfunktion« aber beibehalten. Dieser Blog soll keinen Menschen für Beleidigungen und anderes zur Verfügung stehen, die im Zweifelsfall tagelang online sein könnten.

Bitte habt dafür Verständnis - und nötigenfalls auch mal 24 Stunden oder länger Geduld.