Die sogenannte Erklärung2018 findet immer mehr Zustimmung, sie wird sogar über das seriöse »Öffentlich-Rechtliche« verbreitet. In dieser Erklärung äußern vor allem Medienmenschen und andere Multiplikatoren ihre Ängste vor der Zuwanderung; die meisten von ihnen sind keine Nazis, sorgen aber dafür, dass sie durch ihre Solidarität mit Rechtsradikalen diese Leute und deren Ansichten aufwerten.
Ich gestehe, dass ich die Erklärung2018 bisher eher albern fand; sicher ein Ärgernis, aber keines von allzugroßer Bedeutung. Hier äußerten sich meiner Ansicht nach vor allem Publizisten, die zu Recht als abgehalftert galten.
Ihre Ängste und Sorgen sind nicht die meinen, ihr Bild von Deutschland entspricht nicht meiner Vision einer positiven Welt. Ich will nicht zurück in eine Welt der 60er- oder 70er-Jahre, die habe ich verlassen.
Mittlerweile gibt es aber eine Aktion gegen die Erklärung. Man kann sich gern darüber auslassen, dass wieder einmal die Demokraten – also nicht »die Linken« – hinter einer Aktion von rechts herlaufen, um ihr zu widersprechen. Aber es ist offenbar ebenso nötig, wie man sich einem Nazi-Aufmarsch in den Weg stellen muss. Deshalb gibt es die »Antwort2018«, bei der ich auch schon unterschrieben habe.
Zitat aus dieser Antwort: »Die Menschenrechte enden an keiner Grenze dieser Welt. Wir solidarisieren uns mit allen Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Armut in unserem Land Zuflucht suchen, und wenden uns gegen jede Ausgrenzung.« Ich finde, das ist eine klare demokratische Position. (Darüber hinaus kann sich ja jeder Mensch dazu äußern, ob »so viel Migration gut für das Land ist«; eine solche Diskussion kann ja zivilisiert und in vernünftigen Rahmen geführt werden, ohne Rassismus und Menschenhass.)
Langer Rede kurzer Sinn: Ich habe unterschrieben. Es wäre schön, wenn's auch einige meiner Leserinnen und Leser täten …
Ich habe das auch unterschrieben. Schon und vor allem, weil mir dieses braune Weicheiergejammere total auf den Geist geht. Das sind doch Leute, die viel zu viel Zeit haben, sich solches Verschwörungsgedöns zusammenzustammeln. Ich habe nicht mal die Zeit, mir Gedanken zu machen, wo der/die her ist, mit dem/der ich gerade rede, maile etc. Tentakel? Nein? Dann ist's wohl ein Mensch - passt, sitzt, wackelt, hat Luft. Und weiter.
AntwortenLöschenMy.
P.S.: Und es ist mir egal, ob die Leute, die sich an einer "Erklärung 2018" beteiligen, Braune sind oder nicht. Wenn sie es tun, sind sie es latent - das reicht mir zur Ablehnung völlig aus.
Was ist denn daran demokratisch? Niemand hat darüber abgestimmt.
AntwortenLöschenJe mehr Flüchtlinge Du aufnehmen willst, um so mehr geht deine "Vision von einer positiven Welt" den Bach runter.
AntwortenLöschenWir werden uns dann nicht in den eher progressiven 60iger und 70iger Jahren wiederfinden, sonder eher in den 20iger und 30iger Jahren.
An Runrick: Ich habe den Text bewusst freigeschaltet und nicht »gelöscht«, weil ich ihn interessant finde. Aber eben auch völlig falsch: Die 60er- und 70er-Jahre waren alles andere als progressiv, wenn ich mich düster erinnere ... Mir geht's auch nicht darum, »mehr Flüchtlinge« aufzunehmen, sondern um Solidarität.
AntwortenLöschenAn Alexander Naumann: Eine Position für Menschenrechte ist nicht per se demokratisch. Stimmt. »Humanistisch« wäre das richtige Wort gewesen.