Seit im Sommer 2017 für uns das »normale« Fernsehen abgeschaltet wurde, haben wir kein Fernsehprogramm mehr. Wir gucken uns DVDs an und streamen ab und zu etwas. Das hat mittlerweile Auswirkungen, auf die wäre ich früher nicht gekommen. In diesen Tagen fällt mir eines ganz besonders auf.
Ich bekomme von Fasching oder Karneval oder Fasnet nichts mit. Früher konnte man dem bunten Treiben nicht entgehen, weil es in den Nachrichten kam oder eine Sondersendung nach der anderen gezeigt wurde. Jetzt erfahre ich davon ein wenig aus der Zeitung, oder ich höre davon, sehe vielleicht mal ein Plakat an der Straße – das war's.
Keine Pappnasen mehr zur besten Sendezeit. Keine singenden und schunkelnden Besoffenen. Keine albernen Witze mit »Tärä«-Getröte. Nichts dergleichen.
Und ich stelle fest, dass ich schlagartig tolerant werde. Ich schimpfe nicht mehr über Fasching, ich finde es auf einmal gar nicht mehr schlimm. »Aus den Augen, aus dem Sinn« – zum wiederholten Mal stelle ich fest, wie schön es sein kann, keinen Fernseher zu haben oder zumindest kein aktives Programm.
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