Es hätte eine richtig schöne Radiosendung werden können: Am Sonntag, 3. Dezember 2017, hatte ich meine letzte Sendung im örtlichen Querfunk, dem Freien Radio für Karlsruhe, und ich wollte noch mal einige aktuelle Platten vorstellen. Ich war sogar richtig früh dran, weil ich wegen der verschneiten Straßen früher von daheim aufgebrochen war.
Dann aber fehlten Teile für die Plattenspieler – die Dinger, in die man die Nadeln reinsteckt. Ich durchsuchte die Studios, bis ich sie fand: Sie lagen, sorglos abgeschraubt, auf dem Mischpult im anderen Studio, wo sie kaum zu sehen waren. Durch die Sucherei geriet ich ein wenig in Hektik.
Dabei blieb es nicht. Einer der zwei Plattenspieler gab keinen Ton von sich; die Platten drehten sich, aber es kam kein Geräusch im Verstärker an. Also konnte ich nur mit einem Plattenspieler arbeiten – was ich dann erst im »laufenden Betrieb« merkte.
Bei einem der zwei CD-Player gingen die meisten CDs nicht. So wollte ich die aktuelle Krawehl-Scheibe spielen; aber sie lief nur in einem der beiden Geräte. Bei jeder CD musste ich also erst einmal probieren, wo sie funktionierte.
Das Beste merkte ich erst, als ich zum ersten Mal moderierte. Im Flur zwischen den zwei Studios stand ein Radiogerät, das jemand auf »laut« gestellt hatte. Der Ton kam versetzt über den Äther – sprich, ich hörte mich selbst, aber immer mit drei Sekunden Verzögerung. Das war vielleicht seltsam ...
Meine gute Laune sackte in den Minusbereich, und dort blieb sie. Ich verfluchte das Radio, in dem ich seit 22 Jahren sendete, öffentlich – und wenn mir das jetzt ein Strafplenum einbringen soll, ist mir das auch egal. Ich war frustriert und genervt. So fällt mir der Abschied von meinem geliebten Radio echt leicht ...
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