06 November 2017

Das Radio blickt auf die 70er-Jahre

In mancherlei Hinsicht sind die Radiosendungen, die ich zum Jahresende im Querfunk in Karlsruhe bringe, eine einzige Folge von Abschieden – und deshalb bietet es sich an, noch mal die Musik zu spielen, mit der ich vor vielen Jahren angefangen habe. Konkret: Am gestrigen Sonntag, 5. November 2017, blickte ich mal wieder auf das England der späten 70er-Jahre und spielte Bands und Platten, die mich seitdem prägen und begeistern.

Die Sex Pistols durften nicht fehlen; ich brachte zwei Stücke aus der »Never Mind The Bollocks«. Die Platte hatte ich seit langem nicht mehr gehört; das alte Ding knistert und kratzt ganz schön, aber ich stellte fest, dass Stücke wie »Holidays In The Sun« oder »Bodies« immer noch echte Kracher sind.

Konsequenterweise brachte ich dann aber auch Public Image Ltd.; das ist kein Punk, war es nie und wollte es auch nie sein. Aber ich finde die erste Platte der Band immer noch sensationell, wenngleich sie mich natürlich nie so wegblasen wird wie in den Tagen, als ich sie zum ersten Mal hörte.

Nach wie vor liebe ich The Damned, deren erste Langspielplatte die beste Punkrock-Scheibe dieser Tage ist – finde ich. Nicht einmal meinen anderen Lieblingsbands aus dieser Zeit können mich bis heute so packen. Aber wenn ich »Neat Neat Neat« höre, möchte ich immer noch durch die Gegend pogen.

Großarttig ist nach wie vor der supermelodische Punkrock von den Buzzcocks und den Undertones; das wirkt heute nicht mehr so dynamisch wie 1977 oder 1978. Aber die Melodien zünden in meinen Ohren nach wie vor, auch vierzig Jahre danach.

Natürlich durften The Clash nicht fehlen, meine liebste Band aus dieser Zeit. Ich spielte zwei Aufnahmen aus dem Spätjahr 1976, also aus einer Zeit, die vor der offiziellen Punk-Explosion liegt, die aber ganz schön krachig klangen.

Und zum Abschluss pfefferte ich die Boomtown Rats in den Äther: eine Band, die ich immer noch mag, wenngleich ich sie wegen ihres Sängers eigentlich verabscheuen sollte. Damals war die Band klasse, und das will ich nicht vergessen.

Ich hoffe, dass die Hörer solche Ausblicke in die Vergangenheit des Moderators entschuldigen. Wenn 2018 hoffentlich jemand anders von meinem Sendeplatz aus sendet, kann diese Person ja wieder mehr in die aktuelle Zeit blicken.

1 Kommentar:

  1. Ich muss gestehen, Klaus, dass ich heute zum ersten Mal Namen von Bands in Deiner Querfunk-Kolumne lese, die sogar ich alter Knacker allesamt bereits kenne und von denen ich selbst sogar einige ihrer Veröffentlichungen besitze. Die Boomtown Rats habe ich sogar noch live in Berlin gesehen.

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