Die erste Liste liegt vor – und ich finde, sie kann sich sehen lassen. Offenbar kennen sich die Juroren mit den Genres aus, sie haben eine schöne Auswahl getroffen. Immerhin solle der Schwerpunkt ja auch »auf textlich und/oder inhaltlich anspruchsvolleren Werken« liegen; dazu gehört dann auch, dass entsprechend begründet wird.
Sicher wird jede Person, die sich diese Liste anschaut, etwas zu kritisieren haben. Manchmal fehlt etwas, bei manchem Titel sind die Kriterien nicht eindeutig, und häufig kann man geschmäcklerisch sowieso anderer Ansicht sein. Aber schauen wir uns doch mal die zehn Titel für den Oktober 2017 an ...
Mit Nnedi Okorafors Roman »Lagune« leisten sich die Juroren einen starken Platz-Eins-Titel; mich hat das Werk im Jahr 2017 auch sehr angesprochen. Es ist eine Science-Fiction-Geschichte, die von der Grundidee nicht überrascht – wieder mal besuchen die Aliens die Erde. Was die Autorin aber aus der Idee macht, ist großartig; hier vermengen sich afrikanische Mythen und moderne Science Fiction.
Den Fantasy-Roman »Nevernight. Die Prüfung« von Jay Kristoff sagt mir nichts, sprach mich bislang nicht an – er wurde auf Platz zwei gehievt. Auf dem dritten Platz finde ich »Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten« von Becky Chambers, den ich angefangen und wieder abgebrochen habe, den ich aber noch einmal versuchen werde: eine optimistische Science Fiction im Jahr 2017 war mir vielleicht »too much«.
-»Vier Farben der Magie« von V. E. Schwab sagt mir nichts; der Fantasy-Roman sprach mich nicht an. Auf dem Stapel der noch zu lesenden Bücher liegt seit einem Jahr – seufz! – Andreas Brandhorsts Science-Fiction-Roman »Omni«. Auch auf Platz sechs ist ein SF-Titel; allerdings hat mich »Die drei Sonnen« von Cixin Liu bislang nicht angesprochen.
Wirklich überrascht hat mich »Exit West« von Mohsin Hamid. Der Roman ist bei DuMont erschienen, ich hatte den nicht im Visier, und deshalb finde ich es höchst interessant, dass so ein Werk auf Platz sieben steht. Gut!
»Sturm aus dem Süden« von T. S. Orgel ist der zweite Teil der »Blausteinkriege«; alle Welt sagt mir ja, dass das gut sei und ich es endlich mal lesen sollte. Konsequenterweise steht es auch auf der »Bestenliste«. Hm.
Mit »Skargat. Der Stern der Mitternacht« von Daniel Illger ist dann auch mal ein Roman auf der Liste, der mich so richtig gar nicht interessiert – aber das ist okay so. Zum Ausgleich liegt mit »Venus siegt« von Dietmar Dath ein weiterer Titel aus dieser Liste bei mir daheim im »Zum Lesen«-Stapel.
Hin wie her: eine schöne Mischung, eine spannende Liste. Respekt an die Jury – so darf das gern weitergehen!
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