31 Juli 2017

Zweimal Hardcore aus Brasilien

In Brasilien erwarben sich die Bands Naifa und Morto Pela Escola in den Nullerjahren eine gewisse Bekanntheit; sie veröffentlichten beide diverse Tonträger. 2009 erschien eine CD, auf der sich insgesamt 17 Stücke beider Bands finden; beide knallig, beide aggressiv, beide auf ihre Art nicht schreiend originell, aber gut anzuhören.

Morto Pela Escola stammen aus Vila Velha, vier junge Männer, die rasanten Punk spielen, Punk in der ursprünglichen Bedeutung: Da ist nichts überproduziert, das ist wild und ungestüm und manchmal echt chaotisch. Der Sound ist ruppig, die Musiker können nicht besonders gut spielen, aber sie klingen absolut wütend und authentisch.

Der Sänger brüllt, dazu gibt es ab und zu mal hektische Chöre. Die Gitarre schraddelt, das Schlagzeug knallt – das ist definitiv keine überproduzierte Filigranmusik. Die acht Stücke gehen ruckzuck vorbei und knallen definitiv.

Naifa stammen aus São Paulo; die drei Musiker sind versierter und gehen klarer zu Werke. Wütend klingen sie auch, ihr Punk ist sehr Hardcore-lastig und erinnert an den sogenannten Euro-Hardcore der 80er-Jahre. Die Texte klingen politisch, sofern ich sie ansatzweise verstehe – das passt.

Der Sänger klingt rotzig, der Sound der einzelnen Stücke wird mit schnellen Gitarrenläufen rausgebolzt – dabei verzichtet die Band auf Metal-Anleihen. Schon klar: Originell ist das auch nicht, die Band orientiert sich aber gut an den 80er-Jahren und lässt in den neun Stücken keine Schwächen erkennen. Cool!

1 Kommentar:

  1. Von MORTO PELA ESCOLA gibt es auf Bandcamp nicht nur die Stücke, die ich hier besprochen habe, sondern auch eine Reihe von weiteren Platten. Lohnt sich!
    https://mortopelaescola.bandcamp.com/album/morto-pela-escola-naifa


    Jemand aus Brasilien hat die CD von NAIFA und MORTO PELA ESCOLA übrigens komplett bei Youtube eingestellt – da könnt ihr's euch direkt anhören:
    https://www.youtube.com/watch?v=xHUS-nu2RXQ

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