Ich fürchte, es wird mir auch in diesem Jahr nicht gelingen, die Mainzer Minipressen-Messe zu besuchen. Dabei ist das eine Veranstaltung, die ich schätze, seit ich sie anno 1987 zum ersten Mal besuchte. Denn bei der Minipressen-Messe trifft man sie: die Buch-Enthusiasten, die Kleinverleger, die Litografie-Anbieter, die Freunde des originellen Buches.
Wer immer sich über die aktuelle Literatur mokiert und darüber klagt, die »großen Verlage« brächten so viele schlechte Bücher heraus – diese Klage hörte ich am Wochenende oft –, möge nach Mainz fahren. Vom 29. Juni bis zum 2. Juli präsentieren sich hier Verlage aller Art: nicht mehr in den Zelten am Ufer wie früher, sondern in der schicken Rheingoldhalle.
Die »Internationale Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Handpressen« präsentiert eine Vielzahl an Büchern und Autoren. Davon kann einem nicht alles gefallen. Bei manchem Verlag schüttelte es mich in all den Jahren vor Grausen, bei anderen Ständen blieb ich staunend und voller Interesse stehen.
Vielleicht ist es gut, wenn ich 2017 nicht wieder zur Minipressen-Messe fahre. Wenn ich das in früheren Jahren machte, schleppte ich hinterher eine Kiste von frisch gekauften Büchern mit mir: Lyrikbände und Krimis, Kurzgeschichten und Sachbücher, Fanzines und hochwertige Literaturzeitschriften.
Aber eigentlich ... vielleicht sollte ich doch ... hm ...
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