20 März 2017

Ruby Soho knallt immer noch

Mitte der 90er-Jahre war Rancid eine der amerikanischen Bands, die ich buchstäblich tagaus, tagein hörte. Es gab genügend Leute in meinem Umfeld, die den Punkrock von Rancid als »zu kommerziell« geißelten, die nichts mit ihrer Mixtur aus Ska und Punk und geschäftlichem Erfolg anfangen konnten – aber ich hörte die Band gern und oft.

Weil es eine Zeit lang irgendwie modern war, auch CDs zu veröffentlichen, auf denen sich nur wenige Stücke befanden – das Äquivalent zur Seven-Inch –, erhielt ich irgendwann die Platte »Ruby Soho«. Die kam 1996 bei Epitaph heraus, darauf enthalten waren drei Stücke. Und seit einigen Tagen läuft die bei mir im CD-Player meines Autos praktisch ununterbrochen.

Es handelt sich um Stücke, die auch auf der Platte »And Out Come The Wolves« enthalten sind; bei dieser CD handelt es sich also echt um eine Verschwendung von Kunststoff. Trotzdem bilden die drei Stücke eine echte Essenz der sowieso gelungenen Langspielplatte.

»Ruby Soho«, das Titelstück, ist eine großartige Skapunk-Hymne, mit schmissiger Melodie und schönen Effekten, die man nach dem ersten Hören schon im Ohr hat; streng genommen ist das Popmusik, die einfach immer wieder sehr gut funktioniert. »That's Entertainment« hingegen ist ein Punkrock-Gewitter reinsten Wassers: schnell und energiegeladen und mit 90 Sekunden keinen Augenblick zu lang.

Beeindruckend finde ich allerdings »Disorder and Disarray«: Der Punkrock wird geschmettert, dass es eine wahre Pracht ist, die Chöre sitzen, und dazwischen plunkert die Band einige Dub-Rhythmen. Das Stück kann ich auch fünfmal hintereinander hören, ohne dass es mir langweilig wird.

Die Platte »Ruby Soho« enthält nur drei Stücke, und sie ist über zwanzig Jahre alt. Aber so schnell wird sie mein Auto und die Nähe des CD-Players echt nicht verlassen ...

1 Kommentar:

  1. Ein richtig nettes Video des Stücks »Ruby Soho« von Rancid gibt's bei YouTube zu sehen:
    https://www.youtube.com/watch?v=0P9QMkm9Eew

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