Dass ich in den 80er-Jahren schon einmal in dem Verlag tätig war, für den ich heute als Redakteur arbeite, vergesse ich gelegentlich selbst fast. Aber doch ist es so: Vom Frühjahr 1986 bis zum Herbst 1987 war ich Public-Relations-Assistent im Moewig-Verlag. Mein hauptsächlicher Tätigkeitsbereich bestand darin, Werbe-, Presse- und Marketing-Texte für das umfangreiche Buchprogramm des Verlages zu verfassen.
Unter anderem schrieb ich haufenweise Texte, die in der Zeitschrift »Aufgeschlagene Zeiten« veröffentlicht wurden. Diese richtete sich ausschließlich an Journalisten und andere Multiplikatoren, kam im Schnitt drei- bis viermal im Jahr heraus und enthielt Artikel zu den aktuellen Büchern.
Die Ausgabe April-Juni 86 war die erste, für die ich Texte lieferte, anfangs als freier Mitarbeiter, später als Angestellter. Ich schrieb über den Krimi-Schriftsteller William X. Kienzle – seine Romane spielten im katholischen Milieu von Detroit – und aktuelle Science-Ficction-Titel wie »Kanonenboot Panik« von Daniel Walther.
Sachbücher über den Zweiten Weltkrieg wie »Tantiemen für den Führer«, aber auch alberne Witzbücher wie »Ich glaub’, mein Hamster bohnert« wurden von mir mit Texten versorgt; dazu kamen Liebesromane, vorsichtige Erotik oder Esoterik. Eine bizarre Mischung, die damals aber im Verlag entsprechend gepflegt wurde.
Manche meiner damaligen Texte finde ich heute noch gut, die meisten würde ich stark redigieren. Sie waren letztlich mein Einstieg in das weite Feld der Öffentlichkeitsarbeit, das ich später von Tübingen aus beackern sollte ...
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