Wann ich zum ersten Mal die »tageszeitung« aus Berlin gelesen habe, weiß ich nicht mehr. Es muss Ende der 70er-Jahre gewesen sein; das Blatt lag in unserem örtlichen Jugendzentrum aus, und weil ich mich politisch informieren wollte, zählte die »taz« zu den ersten Zeitungen, die ich so richtig durchschmökerte.
Irgendwann in den 80er-Jahren abonnierte ich die Zeitung sogar, seither bin ich ihr als Abonnent erhalten geblieben. Das war nicht immer einfach: Manche Texte trieben mich zur Weißglut, manche brachten mich allerdings zum Jubeln. Politische und gesellschaftliche Irritationen schlugen sich auch in der Zeitung nieder, ebenso bei mir – das konnte nicht immer zu einem hundertprozentigen Einklang führen.
Seit 25 Jahren hat die »taz« eine tägliche Satireseite, die den schönen Namen »die Wahrheit« trägt. Meist zählt sie zu den ersten Seiten, die ich mir genauer anschaue. Ich lese immer den täglichen Cartoon und die Kolumne, liebe den Wetterbericht und finde gelegentlich den »Haupttext« auf der Seite so richtig doof. Aber missen möchte ich die Seite nicht.
Heute wird in Berlin das Jubiläum gefeiert. Ich bin nicht dabei, weil ich in Karlsruhe genug zu tun habe. Aber ich wäre gern dabei und würde mich gern kreischend und sabbernd als Fan der »Wahrheit« outen.
Weil ich das nicht live und in Farbe machen kann, tu' ich es hier in diesem Blog: Ich bin ein Fan der »Wahrheit«, halte sie für eine wichtige Konstante in der »taz« und – jawollja! – in meinem Leben und wünsche heute eine rauschende Party sowie in Zukunft weitere Jahrzehnte erfolgreichen Satire-Journalismus.
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