Wann ich das Sachbuch »Philosophie und Science Fiction« erhalten habe, kann ich ziemlich genau sagen: Der Autor schenkte es mir im November 2013, als das Buch gerade frisch im Buchhandel war. Da war ich auf sein Engagement hin zu Besuch in Gelsenkirchen, wo ich im Rahmen des »Fantastischen Ruhrgebietes« ein wenig über meine Arbeit erzählen konnte.
Aber wie es so ist: An einem Buch mit derart komplexem Thema kaut man einige Zeit. Und wenn es dann noch eines ist, das man nicht am Stück lesen muss, sondern dessen Kapitel dazu einladen, immer mal wieder einige Seiten zu lesen ... Langer Rede kurzer Sinn: Mit der Lektüre wurde ich erst dieser Tage fertig.
Der Autor ist – soviel sollte man wissen – eigentlich gelernter Lehrer, war aber seit 1980 als hauptberuflicher Politiker tätig. Für die SPD saß er im Landtag von Nordrhein-Westfalen; seit Mitte er Nuller-Jahren widmet er sich diversen ehrenamtlichen Tätigkeiten und kümmert sich um sein Hobby Science Fiction.
In seinem Buch geht es um die Zusammenhänge zwischen Philosophie und Science Fiction. Welche Beziehungen es hierbei gibt, wird relativ schnell klar: In vielen Science-Fiction-Romanen werden philosophische Konzepte diskutiert, und in der Philosophie geht es häufig um einen Blick in eine mögliche Zukunft.
Das Buch liefert vor allem eine lesenswerte Darstellung verschiedenster Philosophie-Richtungen: Angefangen von den »alten Griechen« bis hin zu neueren Philosophen, stellt Hans Frey dar, welche Gedankengebilde sich wann durchsetzten oder zumindest diskutiert wurden. Passend zu den jeweiligen Beiträgen – etwa über Platon oder auch Kopernikus oder gar Marx – stellt er Science-Fiction-Romane vor, bei denen es einen inhaltlichen Bezug gibt.
Dabei zeigt Frey, dass er sich in der Science Fiction hervorragend auskennt. Bei der Philosophie kann ich das nicht so gut beurteilen, aber da wird es ähnlich sein. Seine Vergleiche sind stets nachvollziehbar, zumindest für einen Laien wie mich.
Frey nennt die wesentlichen Science-Fiction-Romane und bietet die Philosophie, die sie jeweils untermauert. Er zeigt die Zusammenhänge zwischen Autoren und Philosophen, zwischen den großen Denkern vergangener Zeiten und einem aktuellen Blick in eine mögliche Zukunft. Das ist streckenweise durchaus anstrengend, häufig aber unterhaltsam – mich regte es dazu an, gelegentlich eine Passage im einen oder anderen Buch nachzulesen.
»Philosophie und Science Fiction« erschien als schönes Paperback im Klappenbroschur-Format und umfasst 326 Seiten. Laut Verlagsangaben ist es vergriffen; ich bin aber sicher, dass man es im gut sortierten Secondhand-Buchhandel noch erhalten kann. Wer sich für Hintergründe zu seiner Lieblingsliteratur interessiert, sollte dieses Buch nicht ignorieren.
An den Abend in Gelsenkirchen erinnere ich mich auch noch. Zumindest bin ich mir recht sicher.
AntwortenLöschenWenn ja, war es mein erster Kontakt mit der "Szene" und die erste größere Perry-Veranstaltung, die ich an diesem Abend besuchte.