Wir verließen Freudenstadt am späten Nachmittag. Die Sonne schien nicht, es war wolkig, aber die Temperaturen waren immer noch spät sommerlich. Weil ich einmal wieder über die Schwarzwaldhochstraße fahren wollten, nahmen wir nicht die Route, die direkt ins Tal führte, sondern die, mit der man auf den Höhenkamm des Nordschwarzwalds kam.
Auf der Höhe der Alexanderschanze erreichten wir die Wolken. Anders gesagt: Es setzte eine Nebelsuppe ein, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt hatte. Obwohl ich die Strecke nicht gerade zum ersten Mal fuhr, musste ich aufpassen, die Abfahrt auf die eigentliche Schwarzwaldhochstraße nicht zu verpassen.
Ich bog rechts ab, sah keine Verkehrsschilder, keine Leitplanken und auch sonst nichts mehr. Dicker Nebel hatte sich auf die Höhenzüge gelegt, er schimmerte in einem hellen Grau, weil irgendwo über uns ja noch die Sonne schien. Nur drang sie nicht auf den Boden durch, und die Scheinwerfer meines Autos schafften es nicht, ihr Licht weit zu streuen.
Es war spannend; in langsamem Tempo rollten wir über die kurvenreiche Straße. An Stellen, von denen ich wusste, dass ich einen schönen Fernblick haben könnte, machte ich entsprechende Bemerkungen. Den Schliffkopf nahm ich nur wahr, weil wir den Parkplatz passierten. Und als es ein wenig abwärts ging und wir auf den Ruhestein zufuhren, war ich echt erleichtert, als der Nebel wich.
Der Mummelsee sah danach im dichten Nebel beeindruckend aus, in dieser Suppe hätte ich jeden Monster-Film geglaubt. Das Licht des Hotels schimmerte durch die Nacht, der See dahinter war nur zu erahnen. Weitere markante Punkte der Strecke erkannte ich erst gar nicht.
Die Straße nach Sasbachwalden war kurvig wie eh und je, aber es wurde heller – und als wir aus dem Wald herauskamen, die Wolken in unserem Rücken und die Rheinebene zu unseren Füßen, war ich richtig glücklich.
Sali, Klaus.
AntwortenLöschenFür die Nebelqualität (Marke "Dicke Suppe")dürfte wohl Carpenters 'The Fog' Pate gesanden haben. :-)
bonté