»Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen keine ermunternde Antwort schreiben.« Das schrieb mir eine Lektorin des Rowohlt-Verlages am 11. Juli 1983. Ich hatte mein Manuskript von »Wolf im Schafstall« an den Verlag geschickt, und es wurde abgelehnt. Wobei man sich damals noch Mühe gab, eine solche Ablehnung zu begründen – heute erhalten viele Autorinnen und Autoren von den Verlagen nicht einmal mehr das.
»... erhalten wir so viele Manuskripte von Jugendlichen, die ihre eigene Situation und ihre Erfahrungen reflektieren, daß wir damit mehrere Programme füllen könnten«, schrieb die Lektorin. Nach einigem Blabla fügte sie tröstend an: »Das mag für Sie entmutigend klingen, aber vielen Autoren mit unbekannten Namen geht es ähnlich.«
Ich war ziemlich frustriert, weil es nicht die einzige Ablehnung war, die ich in diesem Sommer 1983 auf mein Manuskript erhielt. Zu der Zeit ging ich morgens zur Schule, arbeitete mittags im Supermarkt und war nachts oft noch für die Zeitung unterwegs, um meine ersten Artikel und Reportagen zu verfassen.
Aber eigentlich wollte ich weder Lokaljournalist werden noch irgendwie studieren – ich wollte Bücher schreiben und Schriftsteller werden. Mit 19 Jahren hat man wohl einfach noch Träume ...
»Ich wünsche Ihnen einen guten Erfolg«, endete das Schreiben aus dem Rowohlt-Verlag, genauer gesagt der »redaktion rotfuchs«, wie damals die Abteilung für Jugendliteratur in diesem Verlagshaus hieß.
Servus, Klaus.
AntwortenLöschenAnno 1938 dachte ich noch nicht einmal an eigene Texte, las einzig fröhlich vor mich hin. Erst drei Jahre später schickte ich den ersten Text für einen Wettbewerb ein; infolge landete ich zumindest im Fandom. :-)
Seriös offiziell habe ich allerdings noch nie etwas, auf gut Glück, an einen Verlag geschickt. Ich hatte jetzt auch nie etwas Ansprechendes vorzuweisen.
bonté
...'38 - netter Zahlendreher! :-)
AntwortenLöschenbonté