Ich sah sie zu Beginn der 90er-Jahre in einem kleinen Jugendzentrum in Rottenburg am Neckar. Schon damals waren die Lombego Surfers eine absolute Ausnahmeerscheinung: Sie spielten keinen Punkrock, waren von diesem aber beeinflusst, und ihr Surf-Sound hatte damals nichts von »good clean fun«, sondern klang durchaus dreckig und kratzig.
Die Band gibt es immer noch; keine Ahnung, wie viele Umbesetzungen es seitdem gab. Die aktuelle Platte, die ich von den Surfers habe, trägt den schönen Namen »Ticket Out Of Town« trägt. Vom Surf-Sound der frühen Tage hat man sich weit entfernt; das meiste, was ich auf dieser Platte zu hören bekomme, ist kratzige Rock-Musik, die nur einen Fuß breit vom Punk entfernt ist.
Stücke wie »Out Of Touch« sind in ihrer ruppigen Art sicher mehr Punk als manche Melodie-Schunkel-Kapelle; da kommt die manchmal gepresste, dann wieder quäkige Stimme des Sängers besonders aggressiv rüber. Nimmt man aber dieses Stück als Beispiel, folgt auf der Platte halt »Don’t Bug Me«, das sich dann wie ein schmutziger Bastard aus Blues und Hardrock anhört.
Alles in allem ist diese Platte der Surfers keine echte Überraschung für mich – sie passt zu dem, was die Band live bietet. Man ist älter geworden, aber seltsamerweise nicht ruhiger, sondern eher wütender. Dabei wird die Band sicher nicht zum Hochgeschwindigkeitspunk konvertieren – aber das macht nichts.
Respekt. Echt!
Wer die Lombego Surfers nicht kennt, findet bei YouTube einiges. Hier das Stück »all strung out«, schon ein wenig älter:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=zcwIHEl97bc
Auf ihrer Internet-Seite bieten die Lombego Surfers – wie es sich gehört – allerlei Informationen an, auch Musik:
AntwortenLöschenhttp://www.lombegosurfers.ch/