Was macht man als Redakteur, wenn man abends eigentlich einen Berg Manuskripte lesen muss, gleichzeitig aber unbedingt Fußball gucken will? Man leidet erst einmal ein wenig theatralisch, dann verzichtet man bewusst auf das gemeinsame Fußballgucken in der Kneipe und bleibt daheim. So ähnlich sah mein Plan für den Montag abend, 27. Juni 2016, aus – und ich hielt ihn weitestgehend ein.
Das Fußballspiel zwischen Italien und Spanien lud dazu ein, sich dabei über die wichtigen Dinge des Tages zu unterhalten und zu essen. In der zweiten Halbzeit setzte ich mich wirklich mit dem Manuskript auf das Sofa – um dann festzustellen, dass eine Geschichte, die auf einem Jupitermond spielt, spannender sein kann als ein Fußballspiel.
Spätestens beim zweiten Spiel des Abends funktionierte der Plan nicht mehr so gut. Die Art und Weise, wie die famosen Isländer die Engländer an den Rand der Verzweiflung spielten, gefiel mir so gut, dass ich das Manuskript irgendwann zur Seite legte. Das war spannender Fußball, das war abwechslungsreich und schnell – und die Isländer gewannen zu Recht, womit ich ausnahmsweise einig bin mit allen anderen der 80 Millionen Fußballtrainer in diesem Land.
Und das Manuskript? Das flog nicht weg. Das las sich auch nicht allein. Und ich nahm es nicht ins Bett mit. Der Spruch mit »Morgen ist auch noch ein Tag« hat schon so seine Grundlagen ...
Hallo Klaus!
AntwortenLöschenEs ist selten; aber einige Texte sind fast perfekt, wenn ich die Deutsch-Portugiesisch Übersetzung verwenden!
Dies war einer.
Irgendein Nacht; in einer Routine-Aufgabe; eine Person in Ihrem Haus...
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Es war eine angenehme Lektüre.
Bore da, Klaus.
AntwortenLöschenWürde mich Balltreten ein wenig Richtung "überhaupt" interessieren, dann würde ich ein Endspiel Wales-Island für anmerkenswert erfrischend halten.
Immerhin hält sich die heimatliche Extasse der Leute diesmal überschaubar - zumindest ist mir bisher noch kein nach-siegliches Gehupe, Gejohle & Gegröle ans Ohr gedrungen. Obs am eher kühlen Wetter liegt?! ;-)
bonté