Ich habe den Fernsehsender »Servus TV« immer mal wieder angelassen ... Mehr aus Zufall, wenn ich beim Herumzappen auf einen alten Film stieß, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. »Servus TV« brachte oft Streifen aus den 70er- und 80er-Jahren, deren Rechte wohl billig zu haben waren, die ich aber doch mal wieder gern ansah.
Als der Sender ankündigte, seinen Betrieb einzustellen, machte mich das ein wenig traurig. Aber nur ein wenig – so wichtig ist Fernsehen schließlichi nicht. Zuerst hieß es, die Einstellung sei aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt; das Fernseh-Engagement habe sich für die Marke Red Bull nicht gelohnt.
Mittlerweile wurde bekannt, dass die Mitarbeiter deshalb gekündigt wurden, weil angeblich einige Angestellte vorgehabt hatten, einen Betriebsrat zu gründen. Wir halten fest: Einige Menschen besinnen sich auf ihre Grundrechte, wollen eine Vertretung für die Rechte der Arbeitnehmer einführen – spät genug, aber immerhin! –, und das ist der Grund für Red Bull, den Laden zu schließen. Ein Betriebsrat habe die »Werte« des Senders »nachhaltig beschädigt«, hieß es.
Es kommt noch besser. Es gibt einen Offenen Brief von Mitarbeitern, so berichtet zumindest die Medien-Informationsseite »Horizont.at«. In diesem wird unter anderem geäußert: »Wir wollen und brauchen keinen Betriebsrat.« Man verbitte sich gewerkschaftliche Einmischungen. Anders gesagt: Die Angestellten kriechen ihren Chefs sonstwohin und betteln darum, weiter arbeiten zu dürfen – ohne ihre Rechte in Anspruch zu nehmen.
Die Moral von der Geschicht' möge jeder für sich selbst ziehen. Ich mochte die Getränke von Red Bull ohnehin noch nie so gern, jetzt habe ich sogar ein Problem mit ihnen ...
Salut, Klaus.
AntwortenLöschenMir war der komplette Gestus des Eingedoste-Gummibären-Konzerns noch nie weiters sympathisch. Unattraktives Produkt, Marketing-Schwachsinn & Selbstbeweihräucherung - da helfen auch Spenden-Mio dem Image nicht weiter.
bonté