02 Mai 2016

Religionsfrieden

Weil der Samstag in Karlsruhe so schön war, bummelte ich mal wieder durch die Innenstadt; schön gemütlich, ich hatte ja Zeit. Am Ludwigsplatz begann der Reigen der Informationsstände, der sich durch die halbe Innenstadt ziehen sollte: Einträchtig nebeneinander warben die Zeugen Jehovas und die Salafisten für ihren Glauben. Die einen verteilten den »Wachturm«, die anderen den Koran. Die einen hatten seltsame Vollbärte, die anderen trugen Seitenscheitel.

Am Marktplatz wurde der Religionsreigen durch Hare Krishna fortgesetzt. Bei denen hat sich seit den 80er-Jahren auch nichts geändert: dieselben Bücher, die verschenkt werden, dieselben Reden, dieselbe Musik und dieselben Tänzer ... Es störte mich nicht. Die Sonne schien, die Leute hatten gute Laune, alles wirkte multikulturell im positiven Sinne.

So lasse ich mir das mit der Religionsfreiheit gefallen. Meinetwegen soll jeder zu seinem Gott glauben, wenn er oder sie das will. Man lasse mich aber bitteschön in meinem Unglauben verharren – ich will ja auch niemanden bekehren. Es könnte so einfach sein, wenn nicht immer irgendwelche Wirrköpfe aus dem Religionsfrieden einen Religionskrieg machen wollten.

1 Kommentar:

  1. Konnichi wa, Klaus san.
    Vermutlich würde der Mensch ohne Religionen entspannter glauben können - individuell.

    bonté

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