16 Februar 2016

Doch ganz schön deutsch

Auch wenn – oder weil? – es kalt und windig und tendenziell regnerisch ist, scheine ich so deutlich außerhalb der Hochsaison auf Mallorca zu sein, dass nicht gerade der Mob durch die Straßen tobt. Kneipen, wie »Bei Irene« oder »Bier-Keller« heißen, sind ebenso geschlossen wie einige Autovermietungen und die gut zwei Dutzend »Spar«-Geschäfte, die es in der Stadt gibt.

Gelegentlich stelle ich mir vor, wie es in der kleinen Stadt wohl aussieht, wenn die Hochsaison angebrochen ist. Die Kneipen sind dann wahrscheinlich voller Leute, es sind sowieso alle Kneipen offen und nicht nur zwei Restaurants in der Nähe des Hafens. Überall drängen sich die Touristen, es ist nicht nur die Handvoll Leute, die zwischen den einzelnen Hotels am Küstenweg spazieren gehen.

Dann gefällt mir die Insel womöglich doch nicht. In diesen Februar-Tagen erweist sich Mallorca als angenehm, wenngleich viel zu kalt. Ich bummele durch einen Friedhof, ich klettere an der Steilküste entlang, ich spaziere zum nahe gelegenen Leuchtturm und verlaufe mich fast in den Pinienwäldern.

Wenn ich nicht schreibe – und das kann ich einfach nicht ununterbrochen –, gehe ich an die frische Luft. Mit dem Pullover kann man es aushalten, an einem Tag hatte ich sogar Jacke und Pullover über dem T-Shirt, als ob ich Süddeutschland gar nicht verlassen hätte.

Zum Radfahren ist es für meinen Geschmack übrigens zu windig. Wenn man sich als Fußgänger so richtig gegen den Wind stemmen muss, wird einem das Radfahren garantiert nicht mehr Spaß bereiten ...

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