»Warum will Merkel Deutschland destabilisieren?« Diesen Satz las ich am heutigen Sonntag allen Ernstes in einem Blog. Die Verschwörungstheoretiker haben seit einem halben Jahr noch mehr Ideen in ihren Hirnen als je zuvor. Weil nicht sein kann, was offensichtlich ist – nämlich eine Flüchtlingswelle aufgrund nachvollziehbarer Motive –, wird alles Mögliche unterstellt und gemutmaßt.
Gerne werden »dunkle Mächte« beschworen, die angeblich hinter allem stecken. Dass die Außerirdischen hinter allem stecken, ist die einzige Theorie, die ich bisher noch nicht gelesen habe. Manchmal lache ich, wenn ich diesen Unfug lese, manchmal aber schüttelt es mich vor Grauen.
Woher kommt diese Sucht nach Verschwörungstheorien? Braucht man komplizierte Begründungen für einfache Sachverhalte wie Krieg-Elend-Flucht-Sehnsuchtsorte? Ich verstehe es echt nicht und wundere mich in diesen Tagen mal leise, mal laut.
Das Jahr 2016 wird spannend werden. Ich fürchte, die Spannung wird mir nicht immer gefallen. Aber vielleicht landen die Außerirdischen, oder wir erfahren endlich die Wahrheit über Chemtrails. Man weiß ja nicht ...
Natürlich braucht man Verschwörungstheorien. Es geht ja nicht darum, irgendwelche "einfachen Sachverhalte" -- Krieg, Not, Elend -- zu erklären, sondern davon abzulenken, durchaus auch unbewusst, dass man als Europäer da schon mit drinhängt in dem ganzen Mist, und zwar als Mitverantwortlicher. Stichworte: Handeslpolitik, Kolonialismus, strategische Weltpolitik...
AntwortenLöschenIch glaube, die Chance mit Aliens haben wir uns versaut. Wenn die Nachrichten sehen und die Affen für Deutschland oder andere hören, dann kommen die sicher nicht. Sowas muss man sich ja freiwillig nicht antun.
AntwortenLöschenHoi, Klaus.
AntwortenLöschenVermutlich läßt es sich mit einer angelegten Dummheit leichter leben. Wenn andere einem Welterklärungen anbieten, muß der eigene Denkapparat nicht bemüht werden. Fisch im Schwarm sein - zu mehr rafft man/frau sich nicht auf.
Nachher ist dann wieder keiner mit dabei gewesen...
bonté