Selbstverständlich war ich im aktuellen »James Bond«-Film. Mir ging zwar das ganze Marketing um den Streifen ziemlich auf die Nerven, aber da ich die »Bond«-Filme immer gern gesehen habe, musste ich mir »Spectre« ja echt anschauen. Gelangweilt habe ich mich dann doch nicht.
Wobei ich an dieser Stelle auf eine Inhaltsangabe oder lange Worte zum Inhalt verzichten möchte. Wer den Film gesehen hat, weiß eh Bescheid. Und wer ihn nicht gesehen hat, dem kann ich ihn kaum zusammenfassen. Nicht weil »Spectre« irgendwie anspruchsvoll und kompliziert gewesen wäre – das sicher nicht. Sondern weil so viel in ihm passierte und man sich bei solchen Filmen ja immer ärgert, wenn man auch nur eine Sekunde lang intensiv nachdenkt.
Es wird viel geballert und gekämpft. Stark ist die Eröffnungsszene in Mexiko, knallig ist die Verfolgungsjagd in den Tiroler Alpen, packend sind die Kämpfe in London, faszinierend die schnellen Sequenzen in Tanger, im fahrenden Zug oder mitten in der Wüste. Ständig fliegt etwas in die Luft, ständig rattert und scheppert es, und das bisschen Erotik dazwischen wirkt, als habe man es in letzter Sekunde in die Handlung geschrieben. (»Ah, wir brauchen zwei Bond-Girls, das ist Pflicht.« – »Ja, dann schreiben wir halt noch eine rein. So eine rassige Italienerin verkauft sich immer gut.«)
Letztlich ist es eine Leistungsschau. Die Filmindustrie zeigt, was sie kann, und sie bestätigt alle Vorurteile über Spezialeffekte und letztlich dünne Motivationen der Helden. Die Leistungsschau ist überzeugend, alle Punkte im Lastenheft wurden ordnungsgemäß abgearbeitet.
Ich unterhielt mich wunderbar. Das Bier schmeckte, das Geballer auf der Leinwand zog mich in seinen Bann, und als ich das Kino verließ, war ich völlig zufriedengestellt. Bis zum nächsten »Bond« dann ...
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