14 Dezember 2015

Gegen das Gegen in Karlsruhe

Zwei Tage lang wird Karlsruhe – und die Nachbargemeinde Rheinstetten, wo das eigentliche Gelände für die Veranstaltung ist – im Blick der Öffentlichkeit stehen. Der Grund: Die CDU hält ihren Bundesparteitag in »meiner« Heimatstadt ab; unter anderem sind die Bundeskanzlerin und eine Reihe anderer höchstrangiger Politiker anwesend. Das macht sich in einer erhöhten Präsenz der Polizei auf den Straßen bemerkbar.

Und an seltsamen Demonstrationen. So rief unter dem Titel »Merkels letzter Parteitag!« die Gruppierung »WiKa«, was für »Widerstand Karlsruhe« steht, zu einem »Bürgerprotest am Sonntag« auf; man wolle das »Problem an der Wurzel angehen«, wie es die Nazis in ihrer Ankündigung formulierten. Die angebliche Wurzel – so die Freunde von der braunen Front – sei »unsere schwarz-rot-grüne Einheitspartei Deutschlands!« Also nichts Neues von der Propaganda-Front. Man wolle gege den »Asylwahnsinn« demonstrieren und natürlich gegen die »Islamisierung« – man denke sich den ganzen anderen ekligen Kram dazu.

Die Reaktion von antifaschistisch gesinnten Menschen darauf fand ich schon wieder witzig. Unter dem Motto »Wir lassen die CDU mit den Nazis nicht alleine!« wurde zur Gegenkundgebung gegen die Kundgebung gegen den Parteitag aufgerufen. Was dabei dann alles geschah, bekam ich nicht mit, aber ... Allein die Vorstellung, mit der Antifa zusammen für die Bundeskanzlerin und gegen die Nazis vom »Widerstand Karlsruhe« zu demonstrieren, fand ich am Sonntag schon recht skurri.

Hätte man mir vor einem Jahr noch gesagt, dass ich in Diskussionen die Einstellung der Bundeskanzlerin verteidigen würde, hätte ich dieser Person den Vogel gezeigt. Aber es veränderte sich viel in diesem Jahr 2015 ... leider nicht unbedingt zum Besten.

1 Kommentar:

  1. Tja, auch der kleinste gemeinsame Nenner ist ein gemeinsamer Nenner und wenn der angegriffen wird, halten sogar Leute zusammen, die eigentlich nur diesen einen Punkt gemeinsam haben und ansonsten andere Standpunkte vertreten.

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