Da ich vorgestern abend nicht gegen Nazis demonstrieren wollte und konnte, beschäftigte ich mich am späten Abend ein wenig gedanklich mit den abstrusen Theorien, die derzeit über diverse Facebook-Profile oder Blogs flimmern. Damit meine ich nicht die offensichtlich erlogenen Geschichten über Massenvergewaltigungen oder die völlig überzogenen Flüchtlingszahlen, sondern die Theorien, die von einem Plan ausgehen.
Einem Plan?
Ja, weite Teile der rechtsradikalen, rechtsoffenen und sonstwie bekloppten Szene scheinen an einen Plan zu glauben, der von einer ominösen Dunkelmacht entworfen wurde. Verschiedene Redner bei Pegida-Kundgebungen schreien diese These ihrem Publikum entgegen, in rechten Blogs steht das, ehemalige Fernsehmoderatoren reden davon, und immer mehr scheinen es zu glauben.
Das Bizarre für mich als Science-Fiction-Fan ist dabei aber: Eigentlich wäre das ein Roman für einen Roman oder einen abgefahrenen Film. Dunkle Mächte, die geopolitische Ziele verfolgen und dabei Millionen Menschen für ihre Zwecke einspannen ... klingt gruselig und spannend.
Die Kurzfassung ist: Zuerst werden die Mitteleuropäer – vor allem die Deutschen – mithilfe von »Gender-Wahnsinn« und Homosexualität dazu gebracht, immer weniger Kinder in die Welt zu setzen. Dann sorgt man durch die Ausländerpolitik und durch die »Schwemme« von Flüchtlingen dafür, dass eine gezielte »Umvolkung« stattfindet. Das Ziel, so meinen viele aus dieser Szene, ist letztlich nichts anderes als ... na ja ... die Vernichtung der Deutschen, an deren Stelle ein neues »Mischvolk« treten soll.
Soweit die Vorstellung von einem ominösen Plan. Wer die »dunklen Mächte« sein sollen, wird eigentlich nie geschrieben und gesagt. Sie sitzen in den USA, sie haben viel Geld – und natürlich leuchtet ein, in welche Richtung diese neue Verschwörungstheorie geht.
Rechtsradikale und Rassisten sind häufig ein Fall für die Medizin. Diese Leute brauchen eine Behandlung, die sind häufig bekloppt. Man darf sie nicht als »besorgte Bürger« betrachten – wer solchen Theorien anhängt, ist ein Fall für die Psychiatrie.
Also, das mit dem Mischvolk ist doch gar nicht so daneben.
AntwortenLöschenWenn ich mich so in der Gegend umsehe, aus de ich komme, da waren zu erst Steinzeitleute. Die haben zwar kein Namensschild hinterlassen, kamen aber ursprünglich aus Afrika. Dann gabs da Kelten, die wurden von den Römern verdrängt und die wiederum von diversen Germanenvölkern (Goten, Alemannen, Vandalen). Die alle wieder von den Franken. Dazwischen die heimatvertriebenen Juden. Dann gab´s da die Hunnen und Ungarn, in den Türkenkriegen wurden türkische Kriegsgefangene da angesiedelt, wo einheimische Männer fehlten (Namen wie Os(t)mann, Torban, Turban o.ä. kommen da her. Der mainzer Fürstbischof hat Hugenotten angesiedelt. Und die alle sind nicht nur in der Gegend herumgestiefelt und haben in der Nase gebohrt, sondern sie haben sich alle fröhlich miteinander vermischt (mit Sex und so). Deutschland war schon immer ein Durchgangs(zugs)land und wer glaubt, die Deutschen wären ein reinrassiges/blütiges, homogenes Volk, hat nicht nur eine Schraube locker, Die Schraube ist auch noch verrostet.
Salut, Klaus.
AntwortenLöschenNetterweise hat der Klammer-Begriff "Deutsche" auch noch keine 200 Jahre gesehen, fürsten- & herzogtumte es davor doch uneinheitlich & eigenbrödlerisch nur so vor sich hin. Die Sicht reichte da oft nicht bis zum Horizont.
Seit Alters bekannt ist allerdings, daß die einschlägigen Rattenfänger stets leichtestes Spiel mit den Gläubigen von Ammenmärchen haben.
Es darf ein Kessel Buntes sein...
bonté
Interessanter Bericht über alte Nazi-Familientraditionen, die bis heute bewahrt werden - vielleicht auch was für dich:
AntwortenLöschenhttp://www.zeit.de/2015/41/neonazis-pegida-ausstieg-rechte-szene/komplettansicht