Seit acht Jahren gibt es die »Alte Hackerei«, seit dieser Zeit ist die Punkrock-Kneipe zu einer Institution geworden, die weit über die Grenzen von Karlsruhe hinaus bekannt ist – innerhalb der Szene, versteht sich. Dass man in der Kneipe auch gut feiern kann, das merkte ich am Samstagabend, 9. Mai 2015 – der achte Geburtstag wurde zünftig mit Bier und anderen Getränken begossen.
Als ich eintraf, spielte die erste Band bereits. The Strapones aus der Schweiz knallten rockenden Hardcore-Punk in den Saal, rhythmisch und auf den Punkt gebracht, knallig und einfach gut. Das war nicht schreiend originell, aber mir gefiel es; diese Art Musik kann ich einfach immer gut hören und mag sie vor allem live sehr.
In der Pause zwischen den Bands trank ich viel Bier und redete viel. Im hinteren Teil der »Hackerei« stand wieder ein Karaokebus; das hat sich in den vergangenen Jahren als Konzept bewährt. Am frühen Abend tummelten sich dort vor allem die Kinder der älterer werdenden Punkrock-Generation, später enterten dann auch Erwachsene die Bühne, um irgendwelche Lieder zu trällern.
Pünktlich zu WWK war ich wieder im Saal. In den 90er-Jahren hatte ich die Band gut ein Dutzend mal gesehen, und der ruppige Hardcore-Punk packte mich auch diesmal. Die röchelnd-röhrende Stimme des Sängers, die gelegentlich an Motörhead erinnert, der wummernde Gitarren- und Bassangriff auf die Gehörzellen – das funktionierte für mich immer noch. Super!
Die letzte Band des Abends interessierte mich eigentlich nicht. Dampfmaschine machten Hardrock, das sagte man mir schon vor Wochen, und das ist nun mal nicht meine Tasse Bier. Weil's mich aber interessierte, schaute ich mir ein Stück an, war fassungslos und blieb dann, um mir den Rest ihres Auftritts anzuschauen.
Klar ist das Hardrock, meinetwegen sogar Metal, aber mit einer tüchtigen Hardcore-Kante. Der Sänger macht eine schräge Show auf der Bühne, wirkt wahnsinnig und durchgeknallt; die Musik wiederum hört sich an wie eine Mixtur aus Motörhead und – meinetwegen – Biohazard, also sehr wuchtig. Wenn sich das mit deutschen Texten paart, kommt etwas heraus, das einem das Hirn zwischen den Ohren ordentlich durchpustet.
Das fand das Publikum auch, es wurde ordentlich gefeiert, mitgesungen und getanzt. Und nachdem die Bands von der Bühne verschwunden waren, ging es genauso weiter: mit viel Bier, mit lauter Musik, mit betrunkenen Gesprächen und gelegentlichen Tänzen.
Als ich das Gelände des Alten Schlachthofes verließ und mein Rad in Richtung Heimat lenkte, waren die Vögel schon wieder so fürchterlich laut, dass ich wohl davon Kopfweh bekam. Aber wer auf einen »Hackerei«-Geburtstag geht, muss wohl mit Spätfolgen rechnen ...
Ein großartiges Video hat die Band DAMPFMASCHINE veröffentlicht. Hier:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=o952ycs5UBw