19 März 2015

Schreckliche Gewaltexzesse

Nach den »Ausschreitungen«  und »Gewaltexzessen« von Frankfurt sind wieder einmal alle einer Meinung. Journalisten, Polizisten und Politiker verurteilen – mit fast gleichlautenden Worten – die  Gewalt der Autonomen. Wer aus dieser Meinungsmehrheit ausschert, dem droht offensichtlich der gesellschaftliche Ausschluss.

Da ich das nicht möchte, äußere ich mich hier auch klar und deutlich: Gewalt ist schrecklich. Sie ist durch nichts zu rechtfertigen. Die Gewalt bei den Demonstrationen in Frankfurt ging von den Autonomen aus.

Nachdem das erledigt ist, kann ich ja mein Hirn wieder einschalten. Ich war in Frankfurt nicht dabei, ich habe nur im Fernsehen und im Internet die Bilder gesehen. Häufig sah man, wie von ähnlichen Ereignissen gewohnt, das gleiche Bild: Man zeigte stets die gleichen Ausschnitte, immer dasselbe brennende Polizeiauto, immer dieselben Steine auf der Straße, immer dieselbe Aufnahme von den Rauchschwaden über Frankfurt. Je öfter man so ein Bild sieht, desto klarer wird das Bild im eigenen Kopf – in der ganzen Innenstadt brannte und krachte es.

Mir fällt nur einiges auf. Beispielsweise hieß es, es seien 90 Polizisten verletzt worden – einen Tag später sind die dann praktisch alle wieder im Dienst. 80 von den Polizisten seien zudem durch »Reizgase« verletzt worden.

Haben die Demonstranten also die Polizisten mit Gas besprüht, wurde von den Demonstranten etwa Giftgas eingesetzt? Oder war es nicht vielleicht so, dass die Polizisten das Gas eingeatmet haben, dass sie selbst oder ihre Kollegen reichhaltig versprüht haben? Sind sie vielleicht deshalb verletzt worden, weil sie Opfer ihrer eigenen Waffen wurden?

Ich weiß es nicht, ich war nicht dabei. Die bundesdeutsche Journaille war ebensowenig dabei – mit Ausnahme einiger weniger Kameraleute und Journalisten. Aber das hindert niemanden daran, sein Gehirn ein- oder auszuschalten. Je nach dem, was halt so drin ist ...

(Und noch was: Glaubt eigentlich jemand, dass die Berichterstattung über die Demonstration so ausführlich gewesen wäre, wenn es nicht geknallt hätte? Machen wir uns doch nichts vor: Wären 20.000 Leute völlig langweilig durch die Straßen gezogen, hätte das keinen Menschen interessiert ...)

5 Kommentare:

  1. Die schreiben zwar nix über die Abläufe in FFM, sind aber vielleicht trotzdem für dich interessant:
    http://www.kritische-polizisten.de/

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  2. Servus, Klaus.
    Unser alle Inni sprach da jetzt gern von einer Schneise der Verwüstung durch die Gegend...

    Bilder sind mit ein Grund, daß ich mir im TV, seit Jahrzehnten, keine Nachrichten ansehe - lenken zusehr vom gesprochenen Text/Hintergrund ab.

    Das Hirn vom Dachboden zu holen kann man/frau den Chaotarchen auch in den Glückkecks schreiben. Ob Vandalen jetzt schnieke Nadelstreifen oder feldtaugliches Schwarz tragen - beide hinterlaßen ausgiebig Trümmer. Läßt sich nicht schönreden.

    In meinen Radiosendern war die eigentliche Demo bereits davor Thema; ausgiebiger als im News-Clip-Format.

    bonté

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  3. Stefan Hoffmann1:00 AM

    Gewalt ist schon ein sehr effektives Mittel, um mediale Aufmerksamkeit zu generieren. Aus Sicht der Medien ist das vermutlich eine Win-Win-Situation, beide Seiten (plus der gewaltinteressierte Zuschauer) profitieren davon, wenn ein bisschen Straßenkampf hochgepusht wird zum Gewaltexzess. Das wird vermutlich bis zum jüngsten Tag so bleiben, dass Randale für die meisten Leute spannender sind als Inhalte.

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  4. Die Glaspaläste der Banken sind alle heil geblieben - doofer Protest.

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  5. Anonym12:56 PM

    "Wer aus dieser Meinungsmehrheit ausschert, dem droht offensichtlich der gesellschaftliche Ausschluss."

    Stimmt, deshalb demonstriere ich auch nicht bei Pegida!

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