Wir betraten das Restaurant gegen 21 Uhr, wie vereinbart. Wir hatten einen Tisch reserviert, ich freute mich schon auf das Essen. Noch als wir in der Tür standen, bemerkte ich, dass an einer Seite des Restaurants eine Art Elektro-Orgel stand, die offenbar auf »Klavier-Modus« gestellt worden war. Und der Mann am Klavier spielte etwas von Richard Clayderman – oder wie immer sich dieser Klimperer in den 80er-Jahren genau schrieb.
Das Restaurant selbst war ganz okay, das Essen schmeckte, die Weine waren lecker; ich als Fahrer musste leider nüchtern bleiben. Nur die Musik nervte, zumindest anfangs. Der Klavierspieler trug einen gelben Hut und einen Bart, und er spielte ununterbrochen; Pop und Klassik-Pop wechselten sich ab, ein wenig Mozart, dann ein wenig modernes Zeugs.
Und irgendwann nahm ich ihn einfach nicht mehr wahr. Wir redeten viel und vor allem durcheinander, ich bekam nicht einmal mit, dass der Mann spielte. Bis mich meine Nebensitzerin darauf hinwies: »Nach einiger Zeit kann man den Mann gut ausblenden.«
Da war's dann bei mir wieder vorbei mit der Ignoranz; ich bekam den Mann am Klavier in epischer Länge und Breite mit. Immerhin sang er nicht ...
Yum tuv, Klaus.
AntwortenLöschenAllem Anschein nach bist Du als Fahrer dazu "verdammt" an den aufgetragenen Weinen nur zu nippen... ;-)
Das Zitat von Wilhelm Busch scheint hier gepaßt zu haben; wenn die Klavierbegleitung hintergründig bleibt (Auswahl wie Spielart), kann es ja sehr untermalend sein. Der berüchtigte Alleinunterhalter wirkt dann eher kontraproduktiv!
Jetzt abgesehen davon, daß sich nicht jeder Raum wirklich für Live-Musik eignet.
Du Glücklicher! Bei Gesang kann's dann echt zum Martyrium werden...
bonté