Dass die Weltsicht, die unsereins hat, nicht immer auch die Weltsicht von anderen Leuten sein kann, leuchtet ein. So war und ist für mich der Datenschutz ein hohes Gut; darüber diskutierte man schon in den 80er-Jahren.
Schaut man sich aber das Interview an, das Christian Sauer von der Firma Webtrekk dem Online-Portal »Gründerszene« gegeben hat, wird klar, dass es dazu auch andere Sichtweisen gibt. Sauer und seine Firma bieten laut »Gründerszene« allerlei »Analyse- und Marketinglösungen«, die dazu führen sollen, dass die jeweiligen Firmen besser mitbekommen, wer denn eigentlich ihre Internet-Seiten besucht.
Auf die Frage, ob Datenschutz der »digitalen Wirtschaft in Deutschland« schade, antwortet Sauer mit einem eindeutigen »Ganz klar: Ja!« Schließlich laute der »neue Deal in der Internetwirtschaft« ja »Daten gegen Leistung«, und hierfür benötige man einfach viele Daten.
Während man aber hierzulande die eigenen Firmen kaputt diskutiere, seien in anderen Ländern die Weltmarktführer aktiv, »die sich um unseren Datenschutz nicht kümmern«. Sauer und einige andere Protagonisten der »Big Data«-Szene wünschen sich schlichtweg, dass der Datenschutz weiter gelockert wird, damit sie hemmungsloser ihre Geschäfte betreiben können.
Ich verkneife mir hierzu einen eindeutigen Kommentar. Die Aussagen in diesem Interview sprechen sowieso für sich selbst. Nicht jeder hat eben dieselbe Weltsicht, und dieses Interview macht das in punkto Datenschutz ganz schnell klar.
Klaus, der Mann hat recht. Das Internet funktioniert halt so und wer es nutzt der muss damit leben. Oder es eben nicht benutzen. Der Punkt ist einfach, dass die Politiker das Internet immer noch mit Ländergrenzen betrachten und nicht global. Aber im Internet geschieht eigentlich nichts was nicht vorher auch schon passiert wäre. Wenn in Bangladesch billig produziert werden kann dann kommen die Jeans eben aus Bangladesch und nicht aus Deutschland. Wenn ein Auto in Rumänien billiger produziert werden kann dann wird es dort produziert. Und wenn google mehr Daten in den USA erheben darf, dann tut google dass über Server in den USA. Für mich macht das im Prinzip keinen Unterschied. Ebenso ist es mit der Werbung. Ihr macht doch auch Werbung für Perry und auf Perry. Glaubst du diese ist nicht von einer Marketingfirma extra dort platziert worden? Also bitte... Und so ist es mit der Werbung bei google auch. Kein Unterschied. Das einzige was sich ändert ist die Tatsache dass solche Datenspuren nicht aufwendig eruiert werden müssen sondern recht einfach zu grabben sind. Und davor haben die Leute Angst. Aber wenn ich eben etwas haben will, dann muss ich auch mit den Konsequenzen leben.
AntwortenLöschenServus, Klaus.
AntwortenLöschenDie Freiheitsliebe der Wirtschaftsliberalen verleitet einen immer wieder zum entnervten Kopfschütteln. Mit eben besagter Einstellung ließe sich jede Form gesellschaftlicher Absprachen verdammen. Einfach den Manchester Kapitalismus wieder hofieren & die Herren Wirtschaftslenker könnten sich beruhigt austoben - so das Allheil-Mantra.
Wohin das führt haben "Lehmans Brüder" (nur im Ansatz) vor ein paar Jahren gezeigt.
Inzwischen ist der blähende Aktienmarkt wieder zu heilsbringenden Wollmilcheiersau erklärt.
"War da mal was?!" :-D
bonté
Es gibt aber Leute die nicht mit den Konsequenzen leben wollen. Und diese quasi dazu zu zwingen, das ist eine Sauerei.
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