Im Mai 1984 schloss ich mein Abitur ab, ohne zu wissen, was ich danach machen sollte. Ich war vor allem – mal wieder – unglücklich verliebt und wusste auch da nicht so richtig, was ich machen sollte. Also tat ich das, was junge Leute damals gern taten und heute wohl ebenfalls gerne tun: Ich schrieb ein Gedicht ... oder zumindest einen Text, der sich wie ein Gedicht in Zeilen fassen ließ.
Der Text hieß »Blond Rock« und versuchte eine Mixtur aus szenischer Beschreibung (»Das eingebildete Trommeln des Regens / vermischt sich in meinem Innern / mit dem Hämmern saustarker Rock-Musik«) und heulsusiger Gedankengänge (»nur düstere Schatten / die an die Vergangenheit erinnern«).
Der Mensch, der mit aus diesem Text entgegen blickt, ist mir heute sehr fremd. Ich kann kaum nachvollziehen, wie ich vor über dreißig Jahren dachte, als ich diesen Text schrieb. Und das finde ich heute tatsächlich ein wenig irritierend.
Latha math, Klaus.
AntwortenLöschenDie Erfahrung Jahre erlebt zu haben, verändert uns eben. Manchmal nur marginal. Der Blick zurück, auf alte Texte, wirkt da in etwa wie der auf ebenso alte Fotos von einem.
Gut - fremd komme ich mir in den ollen Texten jetzt nicht vor. Allenfalls würde ich redigieren wollen.
Sind aber auch keine Gedichte... :-)
"Time ain't our treasure. Only a kind of estate."
(Saoirse O'Boinor)
bonté