Ich kannte Christine Prayon bisher nur von ihren Auftritten in der »heute show« her. Entsprechend gespannt war ich auf ihren Auftritt, den sie am Donnerstag abend, 27. November 2014, im Kulturhaus Osterfeld in Pforzheim absolvierte. Übrigens in einem vergleichsweise kleinen Saal – ich schätze, dass rund 120 Personen anwesend waren.
Den ersten Teil ihres Programms bestritt die Schauspielerin und Komikerin damit, dass sie aus »unveröffentlichten Werken« vorlas. Dazu zählten Briefe einer jungen Frau ebenso wie Einblicke ins Geschäft mit der Pornografie; mal haarsträubend absurd, dann wieder schräg und schenkelklopfer-witzig. Das war kein reines Kabarett-Programm, das mutete streckenweise eher wie einen Lesung der besonderen Art an.
In der zweiten Hälfte des Programms zog sich Christine Prayon auf der Bühne mal mehr oder weniger um und aus, natürlich nicht komplett. Sie wechselte zwischen schnellen Sketch-Nummern und einer Gedichte-Lesung zurück zu einer Carla-Bruni-Veräppelung und zu einem intellektuellen Seiltanz über das Thema Feminismus.
Der Beifall war reichlich, die Verblüffung im Publikum immer wieder auffällig. Auch ich saß bei mancher Kabarett- oder Schauspiel-Nummer da und überlegte mir, ob ich jetzt schallend lachen oder irritiert den Kopf schütteln sollte. Der Humor war schnell, oftmals von der subtilen Sorte, dann aber auch wieder schreiend blöd.
Selten habe ich ein so abwechslungsreiches und verblüffendes Programm auf der Bühne gesehen. Streng genommen präsentierte Christine Prayon ein Ein-Frau-Stück mit Lesung und kabarettistischen Einlagen – und das war absolut originell.
Eine schöne Selbstdarstellung liefert Christine Prayon in diesem Youtube-Film; alles sehr gerafft:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=7k2nWRa3XOE
Christine Prayon liest »Neue Deutsche Lyrik«, in diesem Fall von Mario B. – schönes Video bei Youtube:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=7C_hc1PcWCg