Menschen, die sich selbst die Schlinge um den Hals legen und erhängen ... Leichen, die danach schreien, obwohl sie schon tot sind ... Was für ein finsteres Szenario! Man kann sich über den Horror, den die alten »John Sinclair«-Geschichten verbreiten, ja immer mal lustig machen; wenn das ganze als Hörspiel serviert wird, kann die Geschichte trotzdem völlig finster und gruselig sein.
Vom Anhören des Hörspiels »Ewige Schreie« – der Folge 84 der Gruselhörspiel-Serie – habe ich keinen Horror fürs Leben bekommen. Keine Sorge, so sensibel bin ich jetzt doch wieder nicht. Aber gepackt hat mich das Hörspiel trotzdem, und das sicher nicht wegen der vergleichsweise schlichten Handlung, sondern wegen der Machart des Hörspiels und der sorgsam aufgebauten Spannung.
Zur Handlung nur so viel: Vor einigen hundert Jahren wurde der Henker und Totengräber eines englischen Dorfes erhängt, nachdem man seine Frau und seine Kinder ermordet aufgefunden hatte. Man beschuldigte ihn, der Mörder zu sein, obwohl er völlig unschuldig war, und er schwor dem Dorf und seinen Bewohnern danach finstere Rache.
Jetzt scheint der Geist des Ermordeten wieder gekommen zu sein. Ein monströses Wesen treibt sein Unwesen und zwingt die Menschen dazu, sich selbst zu töten, um dann als Untote die ewigen Schreie auszustoßen. Als der Scotland-Yard-Inspektor John Sinclair wegen einer Familienfeier eher zufällig in der Gegend unterwegs ist, wird er gegen seinen Willen in diesen unheimlichen Fall hineingezogen.
Klingt schlicht? Ist schlicht. Psychologische Finessen sucht man vergeblich in diesem Stoff. Das macht dann aber gar nichts, weil die Hörspiel-Umsetzung mit ihren Geräuschen, der wuchtigen Musik, der sehr gut eingesetzten Sprecher und der knalligen Schock-Effekte einfach überzeugt.
Zum wiederholten Mal: Respekt an die Macher bei Zaubermond-Audio, die den Original-Stoff so hervorragend in die Neuzeit übersetzt haben!
Ich hänge doch einige Folgen hinterher, aber in der Vertonung von TSB war diese Folge eine meiner Favoriten.
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