Eigentlich bin ich misstrauisch, wenn ein neuer Film einhellig abgefeiert wird. Die Handlung von »Monsieur Claude und seine Töchter« klang aber schon so originell, dass ich mit großem Interesse ins Kino ging. Um es vorwegzunehmen: Ich habe den Besuch nicht bereut, ich fand den französischen Film super und empfehle ihn gern weiter.
Der genannte Claude ist ein älterer Herr, der in der französischen Provinz in einem sehr feudalen Haus wohnt. Zusammen mit seiner Ehefrau hat er vier attraktive Töchter »großgezogen«, die sich nacheinander verheiraten. Nacheinander ehelichen drei der Töchter einen Muslim, einen Juden und einen Chinesen.
Bei aller Toleranz – da hat auch ein bürgerlicher Franzose seine Probleme. Immerhin kündigt die vierte Tochter an, einen echten Katholiken zum Mann zu nehmen. So weit so gut ... bis die Eltern erkennen, dass der junge Mann pechschwarz ist und in der Elfenbeinküste geboren wurde. Zu allem Überfluss kann der Vater des künftigen Bräutigams keine Weißen ausstehen und unterstellt allen Franzosen allerlei Bösartigkeiten.
Soweit die Handlung des Films: Es ist eine Komödie, die einen ernsthaften Hintergrund hat. Der Film thematisiert Rassismus, Nationalismus und Chauvinismus auf eine sehr lustige Art und Weise, spart nicht an gelegentlich groben Witzen und hat unterm Strich eine positive Botschaft: Rassismus ist doof, und was zählt, sind ein guter Charakter und eine positive Einstellung.
In Frankreich war »Monsieur Claude und seine Töchter« ein großer Erfolg, hierzulande wäre es dem Streifen auch zu wünschen. Der »Clash of Cultures« wurde selten zuvor so klarsichtig und amüsant zugleich in einem Film präsentiert – das ist echt großes Kino.
Den Trailer zu »Monsieur Claude und seine Töchter« gibt's übrigens hier:
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