Seit Beginn der aktuellen Ukraine-Krise (ich erinnere mich an frühere Krisen in den Nuller-Jahren, die seltsamerweise bei den meisten Leuten verdrängt scheinen) wundere ich mich über die Berichterstattung. Ich glaube nicht, dass die Medien gleichgeschaltet sind, sondern begrüße es, dass hierzulande erstaunlich differenziert berichtet wird; im Fernsehen kommen oft kluge Leute zu Wort.
Aber manchmal wundere ich mich schon, dass die Gewalt, die in der Westukraine gegen die Staatsmacht ausgeübt worden ist, als positiv dargestellt wurde, während die Gewalt, die in der Ostukraine gegen die Staatsmacht ausgeübt wird, nun auf einmal als gefährlich gilt. Als Fernsehzuschauer und Zeitungsleser, der wenig Einblick in die wirklichen Ereignisse hat, kann man nur den Medien vertrauen – oder nicht.
Deshalb fnde ich es immer wieder erfrischend, wenn Leute einen Blick auf die Ereignisse werfen, die auf mich vernünftig wirken. Einer davon ist der 76 Jahre alte Stephen F. Cohen, der als Russlandforscher gilt und der in der »taz« ein Interview gab. In diesem schiebt er einen großen Teil der Schuld an der aktuellen Krise in der Ukraine auf den Westen.
»Die Ukrainekrise ist ein kolossales Scheitern der US-Außenpolitik«, argumentiert er. »Sie hat uns an den Rand eines Krieges gebracht.« Man muss seine Schlussfolgerungen nicht teilen – aber ich finde sie sehr lesenswert.
Lieber Klaus, ich finde das Interview nicht gut. Da spricht sich jemand gegen die Dämonisierung Putins aus und tut dann das genaue Gegenteil - er verteufelt den Westen. Das ist zu billig. ;-)
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