Das Buch kam im Spätjahr 2012 in den Handel, ich begann irgendwann 2013 mit der Lektüre, dann lag es über Monate hinweg auf meinem Nachttisch und wurde immer wieder zur Hand genommen – und jetzt erst komme ich dazu, es auch zu besprechen. Das ist nicht schlimm, denn gute Bücher haben kein Verfallsdatum. Und bei »Wann ist ein Mann ein Bond?« handelt es sich um ein Buch, das man immer mal wieder zur Hand nehmen kann.
Die Journalisten Jo Müller – mir seit über dreißig Jahren bekannt – und Markus Tschiedert haben ihrem Buch den schönen Untertitel »Was Sie vom smartestesn Geheimagenten der Welt lernen können« gegeben. Damit machen sie klar, dass es sich bei ihrem Werk nicht um ein bierernstes Sachbuch, sondern um ein augenzwinkerndes Werk handelt, keine aufwendige Monographe, sondern ein Streifzug durch fünfzig Jahre Kinogeschichte.
James Bond ist eine beliebte Figur: Sowohl die Klassiker, die ständig im Fernsehen laufen, als auch die neuen Filme erfreuen sich größter Beliebtheit. Selbst Menschen, die sich über die politisch nicht eben einwandfreie Handlung vor allem der frühen Werke ärgern müssten, amüsieren sich bei manchem James-Bond-Klassiker hervorragend.
Das hat seinen Grund: Bond-Filme nehmen sich im idealen Fall selbst nicht ernst, zimmern mit ihrer augenzwinkernden Art und Weise eben mal Thriller- und Science-Fiction-Elemente zusammen und sind stets auf der Höhe der Zeit, was aufwendige Tricks und dergleichen angeht. Dass man von Bond und seinen Einsätzen viel für sich selbst lernen kann, war mir allerdings bisher nicht bekannt.
Die einzelnen Kapitel des Buches beleuchten den Playboy James Bond, die Sexmaschine oder den Folterknecht. Humorvoll werden jeweils Sequenzen aus den einzelnen Filmen präsentiert und in einen neuen Zusammenhang gestellt; ganz nebenbei erfährt auch jemand wie ich, der kein echter Bond-Fan ist, sehr viel über die Filme und ihre Hintergründe.
Am Ende eines jeden Kapitels stehen Ratschläge für den Leser – so erfährt man, wie man sich als cooler Geheimagent zu verhalten hat, damit alles klar geht. Das ist witzig geschieben und trieft vor Eigenironie.
Mir hat »Wann ist ein Mann ein Bond?« sehr gut gefallen. Das Buch ist randvoll mit Informationen, und man kann es immer wieder zur Hand nehmen, ein Kapitel lesen und sich amüsieren. Wer James Bond mag oder viele Filme gesehen hat – so wie ich –, wird an der unterhaltsamen Schreibe der Herren Müller und Tschiedert viel Spaß haben.
(Erschienen ist das Buch übrigens bei Bastei-Lübbe: ein schick gestaltetes Paperback mit Klappcover-Umschlag. Es gibt auch eine digitale Variante, die hat allerdings nicht die hübschen grafischen Details des Covers ...)
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