Damit Selfpublishing seinen Durchbruch auch hierzulande erlebt, reicht es nicht aus, dass vorzugsweise Hobbyautoren ihre Werke jetzt als E-Books verlegen. Diese Binsenweisheit wird seit etwa zwei Jahren von den Fachleuten gepredigt, und sie ist meiner Ansicht nach richtig. Jetzt startet mit Fred Breinersdorfer ein echter Profi seinen Selfpublishing-Krimi.
Breinersdorfer hat irrsinnig viele Drehbücher geschrieben, war schon mal für einen »Oscar« nominiert und kündigt jetzt eine Krimi-Serie an: sechs Teile unter dem Titel »Berlin.classified«, die sich mit der Affäre Barschel beschäftigen sollen. Es handelt sich wohl um einen 600 Seiten umfassenden Thriller, der laut Breinersdorfer überhaupt nicht gedruckt erscheinen soll (na ja, schauen wir mal ...).
»Ich setze konsequent aufs digitale Format, es wird keine Printausgabe geben«, erzählte er in einem Interview mit dem Fachblatt »buchreport.express«. Er äußert vorsichtige Kritik an den Verlagen, indenen »wenig Verständnis und Mut vorhanden« sei, und meint schon jetzt: »Je mehr etablierte Autoren von der Verlagslandschaft frustriert sind oder abgelehnt werden, umso interessanter wird das Selfpublishing.«
Ich denke, damit hat er recht. Als Stephen King vor vielen Jahren seine elektronischen Bücher startete, war er zu früh dran – wenn jetzt etablierte Profis wie Breinersdorfer zusammen mit anderen Erfolgsautoren bewusst in das E-Book-Geschäft einsteigen, wird sich automatisch einiges verändern.
Ich bin sicher, dass 2014 ein spannendes Jahr für das Selfpublishing werden wird, wenngleich es Verlage weiterhin geben wird ...
Breinersdorfer ist einer dieser Buchautoren, die bei den Verlagen untergehen. Schon seinen HAMMERMÖRDER musste er in den 1980ern im Selbstverlag rausbringen. Wurde dann doch noch ein gut laufendes Buch, aber ich glaube, er hat seit der Jahrtausendwende nichts mehr an einen Verlag verkaufen können. Insofern soll er mal reinhauen! Vielleicht zeigt er den Verlagen ja ein zweites Mal erfolgreich eine Nase.
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