20 September 2013

Wider die Oktoberfestisierung

Erzählt man im Ausland, man stamme aus Süddeutschland, stellen naive und freundliche Menschen gerne die Frage, ob man denn Bier möge und aufs Oktoberfest ginge. Es ist oftmals nicht einfach, diesen Leuten klarzumachen, wie schrecklich man das Oktoberfest in München findet – zumindest geht es mir so.

Ich war noch nie auf dem Oktoberfest, ich finde schon die Bilder und Berichte grauenerregend: viel zu viele Menschen, viel zu schlechtes Bier, viel zu viel grausige Musik, und das alles in einer Ballung, die bei mir einen Brechreiz nach dem anderen auslösen würde. Es gibt mehr Vergewaltigungen und mehr Brutalität als auf jeder anderen Veranstaltung in Deutschland.

Das muss nicht sein, da muss ich nicht hin. Also ließ ich es in all den Jahren und werde es auch künftig lassen.

Nur: Mittlerweile wird man schon in Karlsruhe mit dem Oktoberfest terrorisiert – nicht nur in harmlosen Ländern wie Botswana oder Trinidad danach gefragt. Einkaufsläden veranstalten »Oktoberfest-Wochen« oder weisen auf Schildern darauf hin, dass es »Oktoberfest-Angebote« gäbe. Dazu die entsprechende Deko ... wie es aussieht, steht die Oktoberfestisierung der Republik bevor.

Umso erfreulicher, dass es die wunderbare Internet-Seite »München kotzt« gibt. Da kann man herrliche Oktoberfest-Bilder anschauen und sich darüber freuen, da nicht hinzumüssen. Herrlich ... aber nichts für schwache Nerven.

4 Kommentare:

  1. München kotzt? Aha? Hm. Ausladend. Sehr ausladend. Hehe. Weit bin ich nicht gekommen.

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  2. Ich wohne in der Nähe des Schradi und wurde dort heute auch mit Scheißmusik terrorisiert. Die Einschläge kommen näher...

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  3. Mir geht es ähnlich. Ich habe 7 Jahre lang in München gearbeitet. Meine Kollegen fanden damals, das ich als Norddeutsche so etwas tolles doch nicht kenne und mal sehen muss. Es war das erste und das letzte Mal für mich.
    Sowas brauche ich nicht...
    Jetzt lebe ich in NL, und bekomme manchmal Fragen über das Oktoberfest, und keiner kapiert, das ich mit sowas nix am Hut habe...

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  4. Oktoberfest, das war für mich immer Arbeit.

    Ich war einige Jahre bei einer internationalen Spedition in München, und als Assi der Geschäftsführung "durfte" ich unsere Kunden jeden Tag - auch an den Wochenenden - ins Hacker-Zelt begleiten, wo wir Tische in einer der Logen hatten.
    Zwei Wochen Zwangsbeschallung, von 14 Uhr bis Licht Aus.
    Es hätte ja erträglich sein können, aber wenn man selber nichts trinken darf während sich der Rest des Tisches volltankt bis zum K******...

    Oktoberfest - Nein Danke!

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