Ich lese täglich die »taz« aus Berlin, teilweise tu' ich das aus Verbundenheit – nach zwei Dutzend Jahren eben –, teilweise aber auch deshalb, weil ich immer wieder Themen finde, auf die ich sonst nicht aufmerksam würde. So am Montag, 8. Juli 2013: Da informierte die Zeitung über den »Harzer Septemberwind«, das Youtube-Filmchen mit dem Lied eines SPD-Kandidaten.
Der Mann heißt Mario Hennig und war mir bis vor wenigen Stunden völlig unbekannt. Seit ich sein Stück kenne, das ich schon auswendig mitpfeifen kann, überlege ich mir, ob ich nicht eine Fan-Seite für ihn bauen soll: Völlig ironiefrei und völlig unmusikalisch trällert der Mann sich durch sein Lied, die Texte sind ebenfalls ironiefrei: »Es wird ein irres Jahr, wie es schon lang nicht war« ist so eine Zeile, die mich fassungslos zurücklässt.
Laut »taz« vom Montag wurde der Youtube-Link bisher 700 mal angeklickt; mittlerweile sind es schon über 1000 Klicks. Die Zahl wächst, und ich werde auch alles tun, damit noch mehr Menschen auf dieses Lied aufmerksam werden.
Denn: Die deutschen Kicker waren dann international am besten, wenn sie am schlimmsten gesungen haben. Wer damals 1974 oder 1990 Weltmeister wurde, war musikalisch jenseits von Gut und Böse – aber konnte offensichtlich eifrig Tore schießen. Vielleicht hat die SPD mit Mario Hennig ebenso viel Glück; die bisherige »Performance« der Partei war ja eher schwach.
Denn: »Er ist unser Kandidat für den Deutschen Bundestag / er ist wie wir und kommt von hier.« Na dann.
bah böser Link, BÖSER Link!
AntwortenLöschenSo also erholen sich Chefredaxe.