Eigentlich ist es erschütternd, aber offensichtlich kaum zu ändern: Über ein Jahr nach seinem Erscheinen bin ich mit der Lektüre des »Comic Reports 2012« fertig geworden. Das ist jetzt kein Zeichen, das gegen das Sachbuch spricht, sondern eher ein Beweis dafür, dass ich über ein Jahr hinweg immer wieder lesenswerte Beiträge fand, die ich durchschmökern konnte.
Geboten wird auf den 192 Seiten, die durchgehend vierfarbig gedruckt sind, sehr viel: Zahlreiche Artikel beschäftigen sich mit dem Comic-Markt, beleuchten die Manga-Szene oder die eComics, schauen in die Vergangenheit oder beschäftigen sich mit einem Verein wie dem Interessenverband Comic. In zahlreichen Mini-Interviews kommen die Verantwortlichen der Comic-Verlage zu Wort oder werden einzelne Comic-Bände rezensiert.
Was mir sehr gut gefällt, ist die inhaltliche Bandbreite. Da steht eben ein Artikel über den Mädchen-Comic »Wendy« gleichberechtigt neben einem über das knallige Comic-Magazin »Menschenblut«; da geht es um »Die Blauen Boys« gleichrangig wie um einen »Boy Love«-Comic aus Japan.
Das alles ist sehr sachkundig geschrieben und macht Spaß. Inhaltlich richtet sich das Buch durchaus an Leute, die sich mit der Comic-Branche auskennen oder die viel Spaß an Comics haben; es ist aber kein Fachbuch, in dem es von Fremdwörtern und Fachausdrücken nur so wimmelt. Alles in allem ist das richtig gut gemacht.
Man kann die meisten Artikel übrigens auch nach einem Jahr immer noch mit einem Erkenntnisgewinn lesen – ich habe das ja bewiesen ... Das Paperback kostet 14,95 Euro, und über die Internet-Seite der Edition Alfons ist es immer noch zu beziehen.
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