Am Samstag abend, 8. Juni 2013, war Hagen Rether zu Gast in Karlsruhe; er spielte im ausverkauften »Tollhaus«, und ich schaute mir das Programm des Kabarettisten nunmehr zum dritten Mal an. Da die drei Male sich auf gut zehn Jahre verteilen, hielt sich die Zahl der Wiederholungen sehr in Grenzen.
Rether, der seit einiger Zeit mit Bart auftritt, aber immer noch die langen Haare zum Pferdeschwanz gebunden hat, spielte ein brillantes Programm. Er klimperte wenig auf dem Klavier herum, saß mehr auf dem Stuhl und sprach: bitter und sarkastisch, manchmal so bitter sarkastisch, dass es still im Saal war, dann wieder sehr komisch.
Hagen Rether ist ein Kabarettist, der sehr trocken und sehr politisch ist, ohne in irgendwelche parteipolitischen Richtungen zu verfallen. Wen ich ihn in eine Schublade stecken wollte, wäre es die des Humanisten – und als Publikum sitzt man immer mal wieder da und kriegt den Spiegel derart vorgehalten, dass man sich eigentlich schämen will.
Das ganze zog der Mann auf der Bühne fast vier Stunden lang durch: von 20 Uhr bis kurz vor Mitternacht, unterbrochen durch eine Pause. Ich war völlig beeindruckt und kaufte prompt die aktuelle CD von Hagen Rether. Hinterher ergab sich mal wieder die Gelegenheit, mit dem Mann einige Worte zu wechseln: sehr sympathisch!
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