13 Juni 2013

Ein Gedicht zu Ostern


Im März 1983 war ich fleißig; anscheinend war ich in der Schule und mit meinem Privatleben nicht ausgelastet. Fast jeden Tag schrieb ich ein Gedicht, und eines davon trug den schönen Titel »Vor Ostern«.

Der erste »Vers« ist eine Natur- und Situationsbeschreibung, wie ich es in jenen Jahren gerne machte, eindeutig von Autoren beeinflusst, auf die ich durch Hefte wie das »Ulcus Molle Info« aufmerksam geworden war. Der zweite »Vers« blickt dann nach Afrika, konkreter nach Marokko: Im Sommer 1983 startete ich dann zu meiner ersten größeren Reise, die mich unter anderem per Inter-Rail nach Marokko führen sollte – das ist aber eine andere Geschichte ...

Genug geredet, hier ist das Gedicht; wohlgemerkt von 1983 und nicht im geringsten korrigiert oder modernisiert:

Hinter Glas sitzen
und Osterhasen aus Schokolade
zerbrechen und essen,
während draußen
in stetem Wirbel
der Schnee fällt.

Und dabei dran denken,
wie im sonnendurchglühten Marokko
die Wellen des Ozeans
gegen die weißen Sandstrände
klatschen.

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